12. Dezember 2023
Die zweite Runde der German Masters in Rosenheim brachte wieder einige entschiedene Partien: Neben Hanna Marie Klek und Dinara Wagner, die nach ihren Siegen gemeinsam die Tabelle bei den Frauen anführen, konnte Jana Schneider mit Schwarz gegen Luis Bashylina triumphieren. Im offenen Turnier sahen wir überwiegend ausgeglichene Partien, der einzige Sieg der Runde gelang Rasmus Svane.
Josefine Heinemann und Lara Schulze waren mit ihrer Partie als erstes fertig. Aber auch wenn die Partie verhältnismäßig kurz ging, war sie doch ein ziemliches hin und her mit verpassten guten Chancen. Josefine zog früh einen Bauernsturm gegen Laras Königsstellung auf, der beide Königsstellungen aufriss, aber objektiv gewinnträchtige Angriffschancen für Josefine bot. Nachdem sie ihre Gelegenheit verpasste, musste sich Josefine allerdings mit einem Dauerschach zufrieden geben.
Den ersten vollen Punkt des Tages konnte sich Dinara Wagner sichern. Gegen Zoya Schleining erarbeitete sich Dinara Stück für Stück eine vorteilhafte Stellung, gab diese aber im Turmendspiel im 42. Zug wieder her. Dinara hatte zwar weiterhin einen Bauern mehr, objektiv gesehen war es jedoch Remis. Aber wie so häufig bleiben Turmendspiele kompliziert und so kreierte Dinara mit ihrem Mehrbauern neue Gewinnideen, auf die Zoya nicht mehr die passenden Antworten fand. Sieg und zwei aus zwei für die Deutsche Nummer zwei.
Einen schweren Stand hat bisher die Nachwuchsspielerin Luisa Bashylina. Gegen die Nationalspielerin Jana Schneider wurde sie von der Lokalmatadorin mit Schwarz in einer Karlsbader Struktur lange unter Druck gesetzt. Trotz langer Verteidigung war die Verteidigung der passiveren Stellung auf Dauer eine undankbare Aufgabe. Mit einer taktischen Abwicklung nach der Zeitkontrolle wandelte sich der Stellungsvorteil auch in Materialvorteil um und der Rest war Formsache für Jana, die nach 53 Zügen den ganzen Punkt in der Tasche hatte.
Fiona Sieber wählte gegen Sarah Papps französische Verteidigung die Tarrasch-Variante. Diese Eröffnung ging für Sarah gehörig schief, sodass Fiona nach elf Zügen bereits einen signifikanten Stellungsvorteil hatte, den sie ins Mittelspiel mitnahm. Fiona machte zwar mächtig Druck, fand aber nicht die richtigen Ideen, um wirklich durchzubrechen. Nachdem Sarah sich mit diversen Figurenabtäuschen entlasten konnte, stand hier das Remis.
Die längste Partie des Tages spielten Melanie Lubbe und Hanna Marie Klek. In einem geschlossenen Sizilianer gelang es Hanna Marie, im Mittelspiel einen Bauern zu gewinnen und diesen Vorteil bis zum Schluss zu konservieren. In einem Endspiel mit Dame und Springer für beide Seiten konnte sie den Mehrbauern in der a-Linie entscheidend nutzen, um erst Melanies Springer und dadurch anschließend die gesamte Partie zu gewinnen.
Br. | Weiß | Elo | - | Schwarz | Elo |
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1 | WGM Dinara Wagner | 2452 | 1 : 0 | IM Zoya Schleining | 2338 |
2 | WGM Melanie Lubbe | 2257 | 0 : 1 | WGM Hanna Marie Klek | 2236 |
3 | WGM Josefine Heinemann | 2360 | ½ : ½ | FM Lara Schulze | 2299 |
4 | WGM Fiona Sieber | 2274 | ½ : ½ | WGM Sarah Papp | 2309 |
5 | WFM Luisa Bashylina | 2179 | 0 : 1 | WGM Jana Schneider | 2255 |
Pl. | Titel | Name | DWZ | Pkt | SoBe | 1 | 2 | 3 | 4 | 5 | 6 | 7 | 8 | 9 | 10 |
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1 | WGM | Hanna Marie Klek | 2340 | 2,0 | 0,00 | * | 1 | 1 | |||||||
WGM | Dinara Wagner | 2510 | 2,0 | 0,00 | * | 1 | 1 | ||||||||
3 | WGM | Jana Schneider | 2302 | 1,5 | 0,50 | * | ½ | 1 | |||||||
FM | Lara Schulze | 2305 | 1,5 | 0,50 | * | ½ | 1 | ||||||||
5 | WGM | Josefine Heinemann | 2310 | 1,0 | 1,25 | ½ | * | ½ | |||||||
WGM | Fiona Sieber | 2294 | 1,0 | 1,25 | ½ | * | ½ | ||||||||
7 | WGM | Sarah Papp | 2276 | 1,0 | 1,00 | ½ | ½ | * | |||||||
8 | WFM | Luisa Bashylina | 2183 | 0,0 | 0,00 | 0 | 0 | * | |||||||
IM | Zoya Schleining | 2332 | 0,0 | 0,00 | 0 | 0 | * | ||||||||
WGM | Melanie Lubbe | 2278 | 0,0 | 0,00 | 0 | 0 | * |
Im offenen Turnier sah es lange so aus, als ob die zweite Runde mit fünf unentschiedenen Partien nichts an den Tabellenständen ändern würde. Doch während die Kollegen an den vier anderen Brettern schon lange mit halben Punkten entschwunden waren, kämpfte Rasmus Svane gegen Michael Prusikin im Schwerfigurenendspiel um den ganzen Punkt. In objektiv ausgeglichener Stellung gelang es Rasmus, nach dem Abtausch der Türme im Damenendspiel einen gefährlichen Freibauern zu bilden. Hiergegen fand Michael nicht das richtige Gegenmittel, sodass er nach 60 Zügen die Waffen strecken musste.
Die vier restlichen Partien verließen tatsächlich allesamt nicht die Remisbreite. Zwar wurde hier jeweils bis ins Endspiel gekämpft, einen Vorteil konnte sich aber niemand im Laufe der Partien erarbeiten. Damit schloss Rasmus zu Christopher Noe und Dennis Wagner an die Tabellenspitze auf und war im offenen Wettbewerb der große Gewinner des Tages.
Br. | Weiß | Elo | - | Schwarz | Elo |
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1 | GM Alexander Donchenko | 2634 | ½ : ½ | GM Dennis Wagner | 2589 |
2 | GM Daniel Fridman | 2580 | ½ : ½ | GM Frederik Svane | 2639 |
3 | GM Rasmus Svane | 2628 | 1 : 0 | GM Michael Prusikin | 2513 |
4 | IM Jonas Roseneck | 2390 | ½ : ½ | GM Matthias Blübaum | 2670 |
5 | FM Leonardo Costa | 2472 | ½ : ½ | IM Christopher Noe | 2528 |
Pl. | Titel | Name | DWZ | Pkt | SoBe | 1 | 2 | 3 | 4 | 5 | 6 | 7 | 8 | 9 | 10 |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
1 | IM | Christopher Noe | 2506 | 1,5 | 1,00 | * | ½ | 1 | |||||||
GM | Dennis Wagner | 2592 | 1,5 | 1,00 | * | ½ | 1 | ||||||||
GM | Rasmus Svane | 2631 | 1,5 | 1,00 | * | ½ | 1 | ||||||||
4 | FM | Leonardo Costa | 2361 | 1,0 | 1,25 | ½ | * | ½ | |||||||
GM | Alexander Donchenko | 2694 | 1,0 | 1,25 | ½ | ½ | * | ||||||||
6 | GM | Matthias Blübaum | 2664 | 1,0 | 1,00 | ½ | * | ½ | |||||||
7 | GM | Daniel Fridman | 2566 | 1,0 | 0,50 | * | ½ | ½ | |||||||
8 | GM | Michael Prusikin | 2497 | 0,5 | 0,50 | 0 | ½ | * | |||||||
GM | Frederik Svane | 2627 | 0,5 | 0,50 | 0 | ½ | * | ||||||||
IM | Jonas Roseneck | 2378 | 0,5 | 0,50 | 0 | ½ | * |
Turnierseite | Fotos | Live-Kommentierung | Ergebnisse: Offen / Frauen
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