30. Oktober 2014
Als Teilnehmerin der diesjährigen Schacholympiade hat uns Sarah bereits im Sommer für ein Kurzinterview zur Verfügung gestanden. Heute geht es um das German Masters der Frauen, wo Sarah als eine der stärksten deutschen Schachspielerinnen natürlich auch nicht fehlen darf. Anders als bei der Olympiade darf Sarah bei diesem neuen Turnier nicht mit ihren Kolleginnen spielen, sondern muss mit harten Bandagen gegen sie kämpfen. Nicht angenehm aber für einen Profi kein Problem.
DSB: Sarah, das German Masters der Frauen ist ein ganz neues und bisher einzigartiges Turnier, was jetzt zum ersten Mal (aber sicher nicht zum letzten Mal) ausgetragen wird. Was sagst Du zu diesem Turnier? Fiel die Zusage leicht?
Sarah Hoolt: Die Zusage fiel mir sehr leicht. Die Rahmenbedingungen entsprechen meinen Vorstellungen und ich bin mir sehr sicher, dass die Turnierbedingungen ideal sind, um gutes Schach zu spielen. Lediglich die Tatsache, dass wir uns untereinander sehr gut kennen und teilweise gemeinsam an Eröffnungen etc. gearbeitet haben, macht das Vorbereiten der Partien zu einer besonderen Herausforderung. Da spiele ich lieber gegen unbekannte Gegnerinnen.
DSB: Gegen die besten deutschen Spielerinnen im Rundenturnier anzutreten, ist das eine besondere Art von Herausforderung und ein besonderer Spaß? Oder misst Du Dich schachlich lieber mit Deinen männlichen Kollegen und ist Dir das Flair und die Stimmung bei gemischten Turnieren angenehmer?
Sarah Hoolt: Ich messe mich lieber mit Frauen und Männern, die ich nicht so gut kenne - sowohl persönlich als auch schachlich. Am liebsten spiele ich gegen starke Gegner, egal ob männlich oder weiblich. Die Stimmung beim Turnier hängt ja nicht vom Geschlecht ab, sondern von der Laune der Leute. Ich spiele genauso gerne Frauenbundesliga als auch Bundesliga. Hauptsache die Stimmung ist gut und der eine oder andere Punkt springt auch für mich ab .
DSB: Natürlich ist es nicht völlig gleich, wer einem am Brett gegenüber sitzt. Welche Gegnerin nimmt im German Masters für Dich gewissermaßen eine Sonderstellung ein und warum?
Sarah Hoolt: Für mich hängt die Vorfreude auf eine Partie nicht von der Gegnerin, sondern von der Eröffnung, die zu erwarten ist, ab. Deshalb spiele ich nicht gerne gegen Gegnerinnen, mit denen gemeinsam an der Eröffnung gearbeitet wurde oder Datenbanken ausgetauscht wurden, weil der Überraschungseffekt meist kleiner ausfällt.
DSB: Wer ist Dein persönliches Schachidol?
Sarah Hoolt: Niemand.
Die Fragen für den DSB stellte Louisa Nitsche
// Archiv: DSB-Nachrichten - DSB // ID 19009