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Endspurt bei der Schacholympiade U16

16. August 2023

Dora und Charis Peglau

Am vorletzten Tag heute stand nur eine Runde auf dem Programm der Schacholympiade der Unter-16-Jährigen in Eindhoven (Niederlande). Jetzt sind sechs der insgesamt neun Runden gespielt und Deutschland konnte sich im Tableau wieder etwas nach vorn arbeiten.

Alle 63 Ländermannschaften müssen aus vier Spielern bestehen, wobei mindestens ein Mädchen dabei sein muß. Die meisten Länder haben am 4. Brett ihr Mädchen aufgestellt, außer der Schweiz und Niederlande 4, wo WFM Maria Manko und Elysia Feng an Brett drei spielen. Deutschland hat, wie auch Kasachstan 2 und 3, zwei Mädchen im Aufgebot. Bundesnachwuchstrainer Bernd Vökler hat sich hier für die Schwestern Dora und Charis Peglau entschieden. Vökler: "Dora Peglau spielt am dritten Brett meist gegen stärkere Jungen. Die Partien waren gut, das Ergebnis leider nicht. Charis Peglau hat es mit den Mädchen der anderen Mannschaften zu tun. Hier setzt sich ihre Coolness und Cleverness fast immer durch."

Ergebnisse der deutschen Spieler

Br. Name Elo 1 2 3 4 5 6 Pkt. Elo⌀ Leistung
1 FM Bennet Hagner 2221   1 1   0 1 4,0/6 2086 2211
2 FM Magnus Ermitsch 2297 1 0   0   1 3,0/6 1963 1963
3 Dora Peglau 1861 1 0 0 0 0 1 2,0/6 1878 1753
4 WFM Charis Peglau 1937 1 1 1 0 1   4,5/6 1722 1915

Stand nach 6 Runden

Pl. Nr. Mannschaft MP SoBe
1 2 China 12 147,5
2 15 Armenien 10 92,0
3 3 Turkei 9 101,5
4 6 Usbekistan 9 100,0
5 1 Kasachstan 1 9 95,0
6 12 Ukraine 9 82,5
7 5 Ungarn 8 96,0
8 7 Aserbaidschan 8 89,5
9 14 Kanada 1 8 86,0
10 9 Israel 8 82,0
11 18 Lettland 8 82,0
12 11 Österreich 8 81,0
13 4 Niederlande 1 8 80,0
14 22 Kasachstan 2 8 78,5
15 36 Kasachstan 5 8 74,5
16 10 Rumänien 8 68,5
17 19 Bangladesch 8 67,5
18 29 Estland 8 64,5
19 23 Griechenland 7 74,5
20 21 Bulgarien 7 72,0
21 16 Indien 7 71,5
22 35 Georgien 7 70,0
23 8 Frankreich 7 68,5
24 37 Kasachstan 4 7 62,5
25 17 Schweiz 7 59,5
26 13 Deutschland 7 56,5
27 24 Italien 7 43,5
28 33 Australien 1 6 62,5
29 32 Slowakei 6 56,0
30 25 Kroatien 6 55,0
27 Litauen 6 55,0
32 30 England 6 51,5
33 38 Kanada 2 6 48,5
34 41 Kanada 3 6 43,0
35 44 Australien 2 6 42,5
36 31 Niederlande 3 6 42,0
37 43 Montenegro 6 31,0
38 26 Slowenien 5 56,0
39 46 Kasachstan 3 5 54,0
40 20 Niederlande 2 5 46,5
41 60 Chinesisch Taipeh 2 5 45,5
42 39 Paraguay 5 42,0
43 40 Marokko 5 41,0
44 34 Niederlande 4 5 39,5
45 28 Albanien 5 38,5
46 52 Hongkong 5 34,0
47 53 Malaysia 5 34,0
48 51 Thailand 2 4 31,5
49 59 Südafrika 2 4 31,0
50 50 Zypern 4 26,5
51 45 Luxemburg 4 24,5
52 55 Chinesisch Taipeh 1 4 24,0
53 54 Trinidad & Tobago 4 23,0
54 49 Uganda 2 4 9,0
55 42 Südafrika 1 3 31,0
56 57 Kenia 3 21,5
57 56 Thailand 1 3 20,5
58 58 Malta 1 3 18,5
59 47 Japan 3 17,0
60 48 Uganda 1 2 16,0
61 61 Malta 2 2 8,0
62 63 Keyman-Inseln 2 5,5
63 62 Uganda 3 1 7,5

Rückblick auf die Anreise und die erste Runde

Von Bernd Vökler

Die Mannschaft, bestehend aus Bennet Hagner, Magnus Ermitsch, Dora und Charis Peglau, kam voller Vorfreude in Eindhoven an. Corona vorbei, mehr als 50 Länder, Ausrichter aus den Niederlanden, 5-Sterne-Hotel. Und Spielort ist der High Tech Campus (HTC) in Eindhoven – was soll da noch schief gehen?!

Gut gemeint ist nicht gut gemacht

Mehr als 10 Nationen, darunter auch Deutschland wurden im NH-Hotel in der Stadtmitte untergebracht. Ein Eckpunkt des zeitfressenden Eindhoven-Dreiecks. Der zweite Punkt war das Van-der-Valk-Hotel mit den Hauptmahlzeiten. Das Dreieck vollendet der HTC. Im Gegensatz zu seinem berühmten Namensvetter „Bermuda“ verschlingt das Dreieck in Eindhoven keine Flugzeuge oder Schiffe, sondern Zeit und Energie. Die Partien dauern keine zwei Stunden: An einem schlechten Tag mit Doppelrunde sind wir 12 Stunden außer Haus. Shuttle zum Spielort, Schach spielen, Shuttle zum Mittagessen, Shuttle zum Spielort, Schach spielen, Shuttle zum Abendessen, Shuttle zum Hotel. Ich mag nicht immer von den Fehlern der Organisatoren berichten, aber was sein muss, muss sein.

Drastischer und emotionaler tat dies der ECU-Funktionär Paris Klerides aus Zypern, der in der technischen Sitzung harsche Worte der Kritik fand und mit ein paar Scherzen abgebügelt wurde.

Hier geht es nicht um Organisatoren-Bashing sondern um faire Bedingungen für alle Teilnehmer. Teams, die im "van der Valk" wohnen, sparen jeden Tag 6 Stunden „Reisezeit“ und können sich zwischen den Runden auf ihren Zimmern ganz relaxt vorbereiten und chillen. Die Begründung der Organisatoren; „Wir wurden vom starken Andrang überrascht“, hätten sie sich lieber schenken sollen! Nach Corona (2022 fand das Turnier in Nakhchivan, einer Exklave Aserbaidschans, statt) kamen viel mehr Nationen nach Europa als im Vorjahr.

Schach

Nebenbei wurde auch gespielt. Wir spielten die erste Runde an Brett 13 (gutes Omen) gegen Luxemburg und gewannen ohne Mühe 3,5 zu 0,5. Vorjahresweltmeister Bennet Hagner musste sich in einer umkämpften Partie mit einem Dauerschach zufriedengeben. Unser Spielsaal war übrigens die „kuschelige“ Cafeteria im Souterrain; Low Tech vom Feinsten.

Parallel findet ein Frauen-IM-Turnier statt. Josefine Heinemann wird zu gegebener Zeit davon berichten.

// Archiv: DSB-Nachrichten - Nationalmannschaft // ID 11163

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