29. Juli 2016
Am 1. Juli 2015 begann eine neue Ära in der Internetbewirtschaftung beim Deutschen Schachbund. Nach 19 Jahren DSB-Website mit sieben Webmastern oder Beauftragten auf Honorarbasis, entschloß sich das Präsidium im Frühjahr 2015, den Internetbeauftragten fest in der Geschäftsstelle des Deutschen Schachbundes im Olympiapark Berlin anzustellen. Diese neue berufliche Orientierung nahm ich natürlich gern wahr und kündigte nach fast 15 Jahren meinen Job in der Parkraumbewirtschaftung.
Die treibende Kraft bei der Umwandlung des Amtes war einer der Vizepräsidenten, der sich im Präsidium für dieses Vorhaben einsetzte. Bis zur Zusage dauerte es aber noch einige Wochen. Die drei Monate von der Kündigung bei meinem damaligen Arbeitgeber bis zum Dienstantritt beim DSB wollten danach gar nicht vergehen. Aber es war auch genug Zeit für meine Betriebsratkollegen einen neuen Protokollführer zu finden, und für meinen damaligen Arbeitgeber einen neuen Mitarbeiter.
Wenn man bei einem neuen Arbeitgeber anfängt, ist am Anfang normalerweise alles neu. Nicht so bei meiner beruflichen Neuorientierung. Ich war bereits seit dem 1. Januar 2007 auf Honorarbasis als Webmaster beim DSB beschäftigt, kannte meine meisten späteren Kollegen also bereits 8½ Jahre von gelegentlichen Besuchen in der Geschäftsstelle und Telefonaten. Und arbeitsmäßig würde sich sowieso kaum etwas ändern. Was ich früher in meiner Freizeit oder in ruhigen Minuten auch mal zwischendurch im Parkhaus am PC erledigt habe, würde ich nun in der DSB-Geschäftsstelle machen. Der für den Bereich Internet und Öffentlichkeitsarbeit zuständige Vizepräsident Michael Woltmann wollte aber trotzdem von mir eine Übersicht meiner Tätigkeiten, die ich bisher so als Webmaster erledigt habe oder zukünftig zu erledigen denke.
Die Vorstellungen des Vizepräsidenten deckten sich weitgehend mit meinen Vorstellungen. Trotzdem mußte ich davon nach meinem Arbeitsbeginn Abstriche machen. Wie bei einem Arbeitgeber üblich, wird genau darauf geachtet was die Arbeitnehmer für Aufgaben und in welcher Zeit erledigen. Das ist nicht immer einfach, denn für die männlichen Mitarbeiter in der Geschäftstelle ist das Hobby Schach(-Funktionär) praktisch zum Beruf geworden.
Für mich sind darüberhinaus neue Aufgaben hinzugekommen, die eigentlich nicht zum Tätigkeitsfeld eines Internetbeauftragten zählen. Das ist der chronischen Personalunterbesetzung geschuldet, die in der Geschäftstelle herrscht.
So wurde ich beispielsweise in die Vorbereitung der Jugend-Weltmeisterschaften Ende Oktober 2015 in Griechenland mit eingebunden und unterstützte dort Sportdirektor Uwe Bönsch und Bundesnachwuchstrainer Bernd Vökler. Mit den Meldungen der Spieler, Begleiter und Trainer und deren Weiterleitung an die Turnierleitung bzw. die FIDE war ich allein im August 2015 rund 27 Stunden beschäftigt. Bei einer wöchentlichen Arbeitszeit von 39 Stunden ist das schon ein erheblicher Posten. Und die nächste Aufgabe wartete schon. Auch 2016 betreue ich die beiden Jugend-Weltmeisterschaften, die in Chanty-Mansijsk und Batumi stattfinden. Und Anja Gering unterstütze ich bei der Bearbeitung von Anfragen und Meldungen für die Deutsche Schach-Amateurmeisterschaft.
Wer Internetseiten betreut wird am ehesten wissen, womit Webmaster zu tun haben. Neben der technischen Betreuung der Website und der gelegentlichen Umsetzung eines neuen Designs kommen oft auch noch redaktionelle Aufgaben hinzu. Täglich aktuell zu sein, ist nicht immer leicht, im Internetzeitalter aber eine Grundvoraussetzung. Da kommt schnell Arbeit für eine Handvoll Personen in Vollzeit zusammen.
Ich habe nachfolgend einige meiner Aufgaben aufgelistet:
Zu den redaktionellen Arbeiten zählen:
Diese Auflistung ist aber nicht komplett, denn das Thema Internet tangiert auch andere Bereiche in der DSB-Geschäftsstelle. Teilweise sind diese auch bereits enthalten, wie die Trainerlizenzen, wo ich eng mit einer Kollegin zusammenarbeite, die die Lizenzen verwaltet - und ich die technische Basis bereitstelle. So programmiere ich derzeit in unserem CMS für das Trainerlizenzen-Modul die Schnittstelle zum DOSB.
Ein weiteres Beispiel: Zu Beginn meiner Tätigkeit übertrug mir Uwe Bönsch die Überarbeitung und Kontrolle der früher von Horst Metzing verwalteten Länderspielstatistik. Er sah es als Zusatzaufgabe, ich betrachte es eher als eine von vielen Aufgaben des Webmasters. Mein Fernziel ist es, eine Übersicht über alle Länderspiele auf unsere Website zu bringen. Dazu müssen zum einen die Daten gesammelt und verifziert werden, zum anderen das entsprechende Modul für unser CMS programmiert werden.
Oder die DSB Wirtschaftsdienst GmbH. Hier sorge ich für die technischen Voraussetzungen für die Werbung auf unserer Website, die GmbH betreut die Werbepartner.
Bei einigen Aufgaben, wie der Umsetzung eines Online-Adressenregisters für die Geschäftstelle, muß ich mich auch weiterbilden. Das Internet entwickelt sich sehr schnell weiter und bei Adressen online stand bald das Stichwort "LDAP-Server" auf meinem Notizzettel. Absolutes Neuland für mich und autodidaktische Fortbildung ist angesagt. Allerdings ist LDAP ein sehr komplexes Thema, das man nicht mal so nebenbei lernen kann.
Auf jeden Fall ist der neue Job eine spannende Aufgabe und er macht mir sehr viel Spaß.
Frank Hoppe
// Archiv: DSB-Nachrichten - Geschäftsstelle // ID 20184