16. Dezember 2016
"Das ist für Aalen ein Teilnehmer-Rekord", sagte der stolze Turnierdirektor Dr. Dirk Jordan über die diesmal 253 Teilnehmer, darunter 21 Spielerinnen der Deutschen Schach-Amateurmeisterschaft DSAM beim "Weihnachtsturnier" in Aalen 2016 (2°C, schneefrei). Es ging also wieder los für die Spieler im Alter zwischen 8 (Jason Michael Keul, Wilburgstetten) und 82 Jahren (Klaus Rissmann, Königsbronn).
"Das ist ein Zeichen für die Erfolge der Bestrebungen des DSB", sagte Dr. Jordan zu dem erfreulichen Umstand, dass nunmehr drei starke Damen in der A-Gruppe antreten, nämlich WGM Barbara Hund, WFM Heike Vogel (Kerpen) und die erst 14jährige Eppingerin Annmarie Mütsch. Die junge Dame ist, wie der Autor glaubt, möglicherweise eine Hoffnung des deutschen Damenschachs. In vielen Umgängen der 2001 gestarteten Turnierserie waren noch gar keine Damen stark genug für die A-Gruppe (TWZ 2101 - 2300) gewesen. Es geht also auch hier bergauf mit dem DSB!
So sah das auch Hugo Schulz, Breitenschachreferent des DSB, der in seinen eröffnenden Worten Schachgott Mischa Tal zu Wort kommen ließ: "Ich halte jeden, gegen den ich spiele, für einen Meister - bis er mir das Gegenteil beweist." Rating-Favorit der A-Gruppe ist der aus dem 175 km (Lustlinie) entfernten Bindlach angereiste FM Gerald Löw (Elo 2251), aber wenn die Elo entscheidend wäre, bräuchte man ja nicht mehr zu spielen. Der recht zahlreich vertretenen Tagespresse führte der Oberbürgermeister der Stadt Aalen, Thilo Rentschler, nach seinem fachkundigen Grußwort sozusagen eine Auswahl eröffnender Züge am ersten Brett vor, bevor man sich für 1.Sf3 (Kramnik ...!) entschied. Fünf Runden liegen nun in sechs Leistungsgruppen vor den Teilnehmern, gewiss auch viele nette Gespräche und neue Bekanntschaften: Viel Spaß!
Weil natürlich der Komfort der Spieler auch und erst recht bei Rekordzahlen "in keinschter Weiise" eingeschränkt wird und man auch schlecht die Außenwände versetzen kann, wurden die Tische nun eben noch geschickter als in den Vorjahren aufgestellt, so dass niemand zum Beispiel in der zum Hotel gehörenden, berühmten "Limes Therme" spielen musste. Das aber wäre deren eifrigen Nutzer Hanno Dürr, württembergischer Ehrenpräsident, vielleicht sogar entgegen gekommen. Weil er ebenso wie sein badischer Ehren-Amtskollege Fritz Meyer (natürlich!) mitspielt, könnte es nun in der B-Gruppe zum mit Spannung erwarteten Treffen Württemberg gegen Baden kommen - wenn nicht am Brett, dann halt ebenso freundschaftlich in der Hotelbar. Wir bleiben dran.
Ralf Mulde
// Archiv: DSB-Nachrichten - DSB // ID 21567