7. Mai 2016
Trotz einer falsch gestellten Weiche im S-Bahn-Verkehr kamen fast alle motiviert und pünktlich am Vormittag zur zweiten Runde, die von Schiedsrichter Thomas Rondio aus dem genannten Grund mit dem Hinweis auf eine verlängerte Karenzzeit kurz unterbrochen werden musste. Später gab es zudem eine Durchsage wegen eines im absoluten Halteverbot parkenden Pkws.
Abseits dieser Kuriosa wurde dann auch noch Schach gespielt: Nach nur etwas mehr als zwei Stunden konnte Simon Klotz von der Uni Freiburg den Sieg gegen Niklas Rieger (Uni Mannheim) und somit seinen zweiten Punkt einfahren. Im Duell der beiden Vertreter der Goethe-Uni Frankfurt stand IM Julian Geske nach dem Qualitätsopfer 20. Txf6 klar auf Gewinn, was sein Gegenüber Matthias Münstermann in der Folge anerkennen musste und schließlich mit einer Figur weniger aufgab. Die letzte Partie der Vormittagsrunde, ein Endspiel Springer gegen Läufer mit gleicher Anzahl von Bauern, zwischen Steffen Pohl (FAU Erlangen-Nürnberg) und David Leitritz von der LMU München endete schiedlich-friedlich unentschieden.
Vor der 3. Runde richtete adh-Verbandsvertreter Nikola Franic ein paar warme Worte an die Teilnehmenden und motivierte sie zur Austragung kommender Hochschulschachmeisterschaften. Während draußen die Temperaturen langsam auf über 20 Grad Celsius stiegen, rauchten dann auch in der Stadthalle Flörsheim wieder die Köpfe. An Brett 1 fand die Partie zwischen den einzigen beiden Teilnehmenden ohne Punktverlust – Simon Klotz und Julian Geske – statt, die der IM für sich entschied und somit die alleinige Führung im Tableau übernahm. An Brett 2 trafen Vertreter der beiden Hochschulstandorte aufeinander, die am weitesten voneinander entfernt liegen: Hierbei konnte Fabian Zahn (Gelsenkirchen) das Spiel gegen Alexander Miletic (Augsburg) nach etwa zwei Stunden für sich entscheiden und sitzt Geske, den er heute Vormittag im mit Spannung erwarteten direkten Duell herausfordern wird, nun im Nacken. Wie bereits in Runde 2 dauerte Steffen Pohls Partie wieder am längsten. Doch es war nicht nur die mit Abstand längste Partie des bisherigen adh-Open, sondern auch die allerletzte, die im großen Turniersaal, in dem zeitgleich die diesjährigen Hessischen Einzelmeisterschaften ausgetragen werden, noch lief. Sie dauerte schlappe 110 Züge, für die fast sechs Stunden Bedenkzeit verbraucht wurden. Dabei war auf beiden Seiten großer Kampfgeist zu bewundern, wobei es Sieger Kevin Schneider von der Hochschule Darmstadt in bester Magnus Carlsen-Mentalität gelang, das Spiel noch zu seinen Gunsten zu drehen.
Die Ergebnisse inkl. Partienotationen der 2. und 3. Runde sowie die aktuelle Tabelle und Auslosung der 4. Runde sind online. Von der entscheidenden Phase in der Partie Schneider – Pohl wird zudem noch ein Video bereitgestellt.
Simon Klein
// Archiv: DSB-Nachrichten - DSB // ID 20914