12. Februar 2009
Konzentrieren wir uns heute, drei Spieltage vor Schluss, auschließlich auf die Spitzenbretter. Wäre die Deutsche Einzelmeisterschaft wie eine Liga, (sagen wir ausnahmsweise mal so wie die Deutsche Fußball-Bundesliga - obwohl man ja den Vergleich noch nie gehört hat, wo kämen wir denn da hin), dann wären wir alle froh, dass die Spitzenreiter verlieren und so die Meisterschaft wieder spannend machen. So sollte es dann auch sein.
Spitzenreiter Arik Braun verliert gegen Michael Prusikin nach nur 23 Zügen! Ein Bauernopfer im siebten Zug und die Neuerung (Prusikin) 12. Lg5 brachten den Jugendweltmeister außer Tritt. Mit 15.Kf7 öffnete er dem Angriff große Chancen und spätestens nach dem 17. weißen Zug standen alle Zeichen auf Attacke. Starke Leistung. An Brett Drei gewann mit Rainer Buhmann gegen Georg Meier ebenfalls der Spieler mit dem halben Punkt weniger. Das zeigt einerseits die Stärken Buhmanns in allen Eröffnungen mit und gegen 1.d4, aber auch, wie akkurat der Hockenheimer ungenaue Züge ausnutzen kann. Der Knackpunkt war wohl 21...Se4, nachdem der schwarze Turm nicht mehr ins Spiel zurück findet. Andererseits hätte Meier im 20. Zug Lxb2 probieren können. Nach 21.Dxb2 Txb2 22.Lxb2 Sd5 scheint die Stellung unklar. Womöglich galt es, das zu vermeiden. Die Partie nimmt mit dem schönen 25.Dd3 ein Ende.
Khenkin und Fridman trennen sich Remis. An Brett Vier hatte sich inzwischen Yuri Boidman vorgespielt und traf auf den unglücklichen Verlierer des Vortags, Arno Zude. Zunächst war die Partie vom gegenseitigen Lavieren der Figuren im Franzosen geprägt, doch dann blitzten beide in der Zeitnotphase vor der ersten Zeitkontrolle, was das Zeugs hielt. Ein gewagtes Turmopfer, ein Revanchefoul und schnelles Klappern der Uhrwippen zogen eine Zuschauertraube an, der was geboten wurde. Schlussendlich landen die beiden in einem ungefähr ausgeglichenen Endspiel. Beide kämpfen noch (19h00). Im Verfolgerfeld kann außerdem Klaus Bischoff aufschließen. Mit Schwarz hatte er gegen Günther Beikert gute Chancen, von denen er schließlich eine überzeugend nutzen konnte. Auch Sebastian Siebrecht meldet sich mit einem Schwarzsieg zurück, aber wie alle Spieler mit 4,5 Punkten sieht es eher nach Chancen auf Platz Drei, als nach mehr aus. Das ergibt folgenden Tabellenstand zwei Spieltage vor Schluss: Prusikin mit 5,5 - Braun, Kenkin, Fridman, Buhmann, Bichoff je 5 und (ein Remis vorausgesetzt) Zude und Boidman je 4,5 , ebenso wie Meier, Siebrecht, Baramidze. Na bitte. Spannender geht's nimmer.
Partie des Tages wählen nicht vergessen!
// Archiv: DSB-Nachrichten - DSB // ID 6906