26. Februar 2012
Dass der Bundesliga-Titelkampf in dieser Saison im Duell zwischen den Teams aus Baden-Baden und Werder Bremen entschieden wird, ist nach den Runden 10 und 11 am Wochenende keine Überraschung. Für die sorgte die SV 1930 Hockenheim. Am Sonntag kam nämlich gegen die SF Berlin, die ohne ihre armenische Doppelspitze Hrant Melkumjan und Levon Aronjan antraten, vor heimischer Kulisse Exweltmeister Antoli Karpow (Archivfoto) zu seinem Bundesliga-Comeback. Wer hätte wohl gedacht, dass der bald 61-Jährige nach fast 18 Jahren Abwesenheit in der höchsten deutschen Spielklasse - in der Saison 1993/94 spielte er vier Partien für Stadthagen - noch einmal zum Einsatz kommen würde. Nun, beim 4:4 gegen die Hauptstädter hatte Martin Krämer am Spitzenbrett eine ziemlich lange Prüfung zu bestehen, ehe nach 78 Zügen in einem Endspiel mit ungleichfarbigen Läufern das Remis fixiert wurde.
Ob der zwölfte Weltmeister der Schachgeschichte beim Aufsteiger in den beiden noch ausstehenden Doppelrunden - Hockenheim muss am 17./18. März in Eppingen gegen Hansa Dortmund und den SV Wattenscheid sowie am 14./15. April in Baden-Baden gegen Trier und den Gastgeber ran - noch weitere Partien absolvieren wird, ist eher unwahrscheinlich. Aber wie der 26. Februar zeigt, scheint in Sachen Anatoli Karpow tatsächlich nichts unmöglich...
Und hier die Comeback-Partie aus Hockenheim:
Karpow, A. [2617] – Krämer, M. [2492]
SV Hockenheim – SF Berlin, 26. Februar 2012
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Raymund Stolze
// Archiv: DSB-Nachrichten - DSB // ID 254