21. September 2016
„Ich war noch nicht überall, aber es steht auf meiner Liste.“ – Susan Sontag
Seit heute können zumindest einige deutsche Schachspieler zwei weiße Flecken als getilgt betrachten.
Nach dem problemlosen Flug nach Moskau Domodedovo unternahmen wir eine geführte Tour durch Moskau. Natascha erwies sich als sehr kompetente und perfekt deutsch sprechende Reiseführerin. Auf dem langen Weg in die Innenstadt fasste sie die über tausendjährige Geschichte Mütterchen Russlands zusammen. Schlagworte waren Kiewer Rus, Mongolen, Zaren, Bojaren, Moskau, St. Petersburg, Vaterländische Kriege, Lenin, Stalin, Putin usw.
Moskau ist eine permanent wachsende Megacity mit über 13 Millionen Einwohnern. Von Putins Wahlsieg am Sonntag und der überwiegend positiven Sicht der „einfachen Leute“ auf den Präsidenten sprach sie im Brustton ehrlicher Überzeugung. Er bringt Russland (wieder) nach vorn, glauben 75 % aller Russen!
Das Herz Moskaus, der Kreml war uns eine Besichtigung wert. Vladimir Putin haben wir leider nicht gesehen!
Natascha bedauerte am Ende nur, dass eine Stunde auch nicht gerade viel sei. Immerhin waren wir in allen drei Kirchen und holten uns Beistand von oben. Viel hilft viel!
Kanonen und Glocke haben wir gesehen - reicht. Danach ging es über den roten Platz mit Mausoleum, Basilius Kathedrale in Richtung „GUM“. Das staatliche universelle Magazin bietet den Moskauern und ihren Gästen Kaufrausch pur seit über 120 Jahren. Mittlerweile dominieren natürlich die westeuropäischen Luxusmarken.
Wir fuhren weiter in Richtung Universität und Sperlingsberge zur besten Aussicht auf Moskau. Der einsetzende Regen brachte uns um die Aussicht und schnell wieder in den Bus. Pünktlich kamen wir am Flughafen Vnukovo an, um den eigentlichen Zweck unserer Reise, den Flug nach Chanty-Mansijsk zur Jugendweltmeisterschaft fortzusetzen.
Nachdem unser Flug erst verschoben und danach ganz verschwunden war, fiel mir folgender alter Witz aus Russland ein: An einem Bahnhof der Transibirischen Eisenbahn warten viele Reisende und der Zug fährt ein. „Der ist aber pünktlich“ sagt ein Fahrgast! "Kein Wunder, sagt der Schaffner, das ist der von gestern!“
Aber Spaß beiseite mit nicht einmal 3 Stunden Verspätung sind wir in Chanty-Mansijsk gelandet und haben jetzt mehr als 24 Stunden Zeit, uns die Reise aus den Knochen zu schlafen und den Jet-Lag zu überlisten.
Bernd Vökler
// Archiv: DSB-Nachrichten - DSB // ID 21344