10. März 2010
Alexander Naumann beendete seine Partie heute mit zwei Minuten mehr auf der Uhr, als zu dem Zeitpunkt, als die Partie begann. Auch FM Gerhard Fahnenschmidt brachte dieses Kunststück meiner Erinnerung nach 2007 bei der Senioreneuropameisterschaft in Hockenheim fertig, während sein Gegner nicht nur keine Bedenkzeit mehr hatte, sondern auch noch Matt stand. Allerdings reden wir bei Igor Khenkin gegen Naumann nicht von einer ganzen Partie. Nur von sieben Zügen. Nach dem achten Weißzug folgte der Friedensschluss. Davon mag man halten, was man will. Aber es gab den Verfolgern Gelegenheit, zum Spitzenreiter aufzuschließen. Bevor gespielt wurde (also auf den restlichen 21 Brettern), gab es eine Gedenkminute für Helmut Nöttger. Ralph Alt informierte die Teilnehmer über den Tod des bekannten Schachfunktionärs (wir berichteten) und unterstrich seine Leistungen für den DSB. Ausgerechnet heute versagte der Kamera-Akku Ihres Berichterstatters und so gibt es neben den wenigen Zeilen aus 'Zeitnotgründen' leider keine aktuellen Fotos vom Spieltag.
Allerdings hat Joachim Sautter vom SK Neuhausen angekündigt, dass Berichte und Fotos jetzt auf der Turnier-offiziellen Seite http://www.schachwochebadliebenzell.de/ eingestellt werden. Indes ist der Verlauf der sechsten Runde schnell erzählt. Durch das Remis an Eins und Drei hat Igor Khenkin weiterhin komfortablen Vorsprung, da er mit Alexander Naumann und Falko Bindrich ja schon zwei seiner direkten Verfolger am Brett hatte. Morgen trifft es Niclas Huschenbeth, der heute einen filmreifen Zugzwang gegen seinen Namensvetter Nikolas Lubbe aufs Brett brachte. Und sollte es gegen den Ersten dann nicht zu einem vollen Punkt reichen, wird es schwer, ihn noch einzuholen. In der zweiten Hälfte des Tableaus gab es eine Reihe starker Partien. Dort hat man sich jetzt "eingespielt". Acht mal hieß es Null-Eins oder Eins-Null. Zwei mal Läufer gegen Springer in den Endspielen Lubbe gegen Huschenbeth und Christoph Natsidis gegen Sebastian Siebrecht. Andreas Heimann quälte dagegen Leonid Milov in einem ungleichfarbigen Läuferendspiel mit zwei Mehrbauern und setzte sich schließlich sehr stark durch! Um diese drei Endspiele drehten sich sämtliche Diskussionen der Kiebitze bereits vor 18 Uhr. Denn da waren schon alle anderen Parien beendet. Natsidis und Siebrecht einigten sich bald auf Remis. Schließlich gewann Heimann und dann wendeten sich alle der Partie des Hamburgers zu. Und was da geboten wurde, versöhnte alle mit dem Turniertag, vermutlich mit Ausnahme von Lubbe. Huschenbeth investierte in einem äußerst schwer zu berechnenden Endspiel zeitweise zehn Minuten und mehr in seine Züge, gab drei Bauern und zeigte schließlich einen schönen Zugzwang mit König, Läufer, Bauer gegen König, Springer und zwei Bauern.
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