1. Mai 2010
In der sechsten WM-Partie trennten sich Viswanathan Anand und Weselin Topalow heute remis. Die Partie war ein einziges Hin- und Herlavieren - Anand mit seinem Springerpaar (teilweise auch am Rand auf a7 und c8) und Topalow mit seinem nicht furchteinflößenden Läuferpaar. Letztendlich behielt Jörg Hickl, der seinen WM-Chat heute selbst bediente, Recht. Der Tausch des anandschen Königsläufers gegen den topalowschen Damenspringer erwies sich im Endspiel als schlecht - für Anand. Der mußte seinen Mehrbauern wieder zurückgeben, weil sich Topalow dem eingekeilten gegnerischen König widmete.Im Laufe der rund fünfstündigen Übertragung lüftete Hickl auch das Geheimnis um das "Einhickeln". Bisher dachte ich, das wäre zu übersetzen mit "einen Punkt machen". Fehlanzeige! Das Lexikon nennt als Umschreibung "schwarze Stellung einigeln, geschlossen halten". Das sollte jetzt überarbeitet werden, denn Jörg Hickl gab wörtlich in der Audio-Übertragung folgende Erklärung zum Besten: "Devote Verteidigung auf 3 Reihen" und ergänzte das mit "Erstmal die Puppen rausbringen, bevor man aktiv wird." Auf die Frage eines Chatusers, warum er denn so spielt, antwortete Hickl: "Ich bin ein Rückwärtsspieler. Man läßt mich nicht nach vorne spielen!"Den Chat verfolgten übrigens heute bis zu 290 Leute gleichzeitig. Der Audio-Übertragung lauschten bis zu 550 Benutzer. Seltsamerweise scheint dabei der Kommentator der Einzige zu sein, der zeitlich 2-3 Minuten hinterherhinkt. Als Hickl gerade wieder beim Kaffeeholen war, überschlugen sich die Ereignisse in der Partie und er glänzte durch Abwesenheit.Bei der siebten Partie am Montag bekommt Hickl übrigens wieder Unterstützung durch Ilja Schneider.Schachwelt-WM-Chat mit Originalkommentar Hickl/Löffler/Schneider
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Live-Bild mit Originalkommentar aus Sofia
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