12. Juni 2020
Angeregt durch verschiedene Aussagen der Spitzenspieler zu den Werken und zum Studium der sogenannten „Klassiker“ haben Kevin Högy und Bundesnachwuchstrainer Bernd Vökler eine auf ChessBase basierende Trainingsform entwickelt. Denn trotz (oder gerade wegen Corona?!) steht die Zeit für den deutschen DC-Nachwuchskader nicht still. Die digitalen Möglichkeiten, die sich dank ChessBase und Skype bieten, ermöglichen ein Training, das problemlos allen Hygiene-Standards entspricht. Und so nutzten sie in diesen Tagen die Möglichkeit, die Spielerinnen und Spieler nicht nur mit klassischem Partienmaterial vertraut zu machen, sondern ihnen gleich auch noch die Fähigkeiten an die Hand zu geben, in Zukunft leichter eigenständig lehrreiches Material mithilfe von ChessBase 15 in der Mega-Database ausfindig zu machen.
Kevin Högy:
Die erste Trainingseinheit zum Manöver "Bauernopfer e4-e5 d6xe5 f4-f5", wie es häufig in benoni-artigen Strukturen vorkommt. Dazu findet ihr im Anhang eine Datenbank mit dem Titel "DC U14 Kader, Lernen von den Klassikern". Die Datenbank beinhaltet zwei kommentierte Musterpartien zu diesem Manöver. Eine (Penrose-Tal) ist der absolute Klassiker, der in keinem Lehrbuch über die Behandlung dieser Struktur fehlen dürfte. Die andere ist von Artur Jussupow, der ebenfalls mustergültig dieses Bauernopfer gegen keinen Geringeren als Jan Timman erfolgreich in der Praxis zum Sieg führte.
Durch Arbeit mit dem Programm ChessBase 15 und durch eigene Analysen erarbeiteten sich die DC-Kader das entsprechende Handling für diese Struktur und dieses klassische Manöver: Zuerst galt es, die oben angesprochenen Klassiker zu dieser Struktur zu studieren. Im Anschluss suchten die Kaderspieler unter Anleitung eigenständig mit Hilfe der ChessBase-Suchmaske Partien, in der das Manöver vorkam und erfolgreich umgesetzt wurde. Danach galt es, sich eine dem eigenen Ermessen nach besonders lehrreiche Partie auszusuchen und diese zu analysieren und zu kommentieren. Den Schlusspunkt der Trainingseinheit bildete das Ausspielen ausgesuchter Stellungsbeispiele.
Am 9. Juni kam es dann zum Showdown auf dem PlayChess-Server. Die Kaderspieler spielten Themapartien und Dominik Laux gelang das Kunststück, Kevin Högy, der als Gerademacher mitspielte, klassisch Matt zu setzen. Bravo! Parallel waren alle in einer Skype-Konferenz zusammengeschaltet, so dass Bedienungsprobleme behoben werden konnten und sofortiges Feedback möglich war. Demnächst startet das zweite klassische Thema.
Vöklers Dank ging noch an Martin Fischer von der Firma ChessBase, der die Gruppe technisch beraten und ein, zwei Tricks eines Systemoperators verraten hatte.
Nach Informationen von Bernd Vökler
// Archiv: DSB-Nachrichten - DSB // ID 10419