23. März 2007
Im November verschickte die Führungsakademie des Deutschen Olympischen Sportbundes im Auftrag des Deutschen Schachbundes an 1.000 zufällig ausgewählte Vereine Fragebögen zu den Leistungen des Deutschen Schachbundes.
Der DSB wollte wissen, welche Leistungen besonders bekannt, welche seiner Leistungen weniger bekannt sind, und wie diese einzelnen Leistungen von den Vereinen bewertet werden. Und zwar sowohl in der geleisteten Arbeit als auch in der Dringlichkeit der einzelnen Aufgaben. Insgesamt 228 Fragebögen der 1.000 versendeten kamen zurück.
Eigentlich eine sehr gute Quote, wenn man den üblichen und durchschnittlichen Rücklauf von Befragungsaktionen zu Grunde legt. Denn der liegt meist bei etwa 5%. Andererseits hätte man aus nur 50 Antworten auch kaum etwas Verwertbares ziehen können. 228 ist da schon eine bessere Ausgangslage. Zusätzlich zu den Vereinen wurden die Landesverbände befragt, also die Präsidien der einzelnen Landesschachverbände, stellvertretend hat dies meist der Präsident des Landesverbandes selbst beantwortet.
Die Ergebnisse der Befragung wurden vom 09. bis 11. März auf einer Strategietagung ausgewertet. Die Bilanz brachte einige Arbeits-Schwerpunkte zu Tage, um die sich der DSB vorrangig kümmern sollte. Einige Ergebnisse präsentieren wir Ihnen heute völlig ohne Wertung unsererseits in diesem Artikel, künftige Schwerpunkte und Ziele in einem Folgenden.
Gefragt nach der allgemeinen Zufriedenheit mit den Leistungen des DSB, bewerteten dies 6% der Befragten negativ, weitere 16% waren "weniger zufrieden". Demgegenüber stehen 63% positive Bewertungen.
Selbstverständlich wurden die Leistungen im folgenden aufgeschlüsselt. Zuvor wurde gefragt, welche Aussage am meisten und welche am wenigsten zutreffe. Die führende Nennung der vorgegebenen Aussagen war hier, dass der DSB für einen reibungslosen Spielbetrieb sorge. 86% schätzen den Spielbetrieb als reibungslos oder fast reibungslos ein. Am Ende der Liste ist mit 36% gelistet: "Die Unterstützung der Vereine durch den DSB kann als gut bezeichnet werden."
Gefragt nach der Eignung der DSB-Aktivitäten bezüglich der Schacholympiade 2008, empfinden diese 73% für geeignet bis sehr geeignet. Wichtig war den Befragenden die Einschätzung der Bekanntheit einzelner Leistungen. Welche Leistungen sind also den Vereinen am bekanntesten? Aufgeteilt in die einzelnen Referate und Aufgabengebiete sind dies
Relativ unbekannt in der insgesamt 50 Aspekte umfassenden Abfrage sind:
Alle anderen Leistungen liegen in den Durchschnittswerten von etwa 40 bis 70%. Dazu zählen beispielsweise alle Leistungen im Bereich Frauenschach oder im Breitenschach und Jugendschach, sowie der Lobbyarbeit.
Nun kommen die Zahlen, die sich mit den vorrangigen Aufgaben des DSB beschäftigen. Gefragt wurde, welchen Arbeitsschwerpunkten sich mit überwiegend hoher Priorität angenommen werden soll.
Hier wurde die Arbeit im Breitenschach ganz oben genannt. 77% der Vereine wünschen sich, dass dieses Thema eine hohe Priorität erhalten soll.
Mit 73% folgt die Förderung des Schulschachs, sowie die Nachwuchsförderung im allgemeinen.
Zielgruppenprogramme für Kinder und Jugendliche und die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit folgen mit 70, bzw. 66%.
Weniger Priorität soll hingegen dem Leistungssort (30%),
der Qualitätsicherung (23%),
Modellprojekten und Beratung für Vereine (je 22%),
den Zielgruppenprogrammen für Senioren (21%)
und den vereinsübergreifenden Programmen (17%) zukommen.
Schließlich wurden die einzelnen Bereiche in beispielhafte Leistungen untergliedert und diese einzeln nach ihrer Bedeutung gewichtet. Im Breitenschach steht dabei oben die Finanzierung und unten: Die Gewinnung neuer, "älterer" Mitglieder.
Im Leistungssport möchte man eher die Sichtung von Nachwuchstalenten sehen, weniger bedeutsam sei die Finanzierung.
Im Kinder- und Jugendschach favorisiert man das Gewinnen und Binden junger Mitglieder, ganz unten rangieren internationale Jugendbegegnungen.
Im Finanzbereich werden die Beschaffung öffentlicher Gelder und Sponsoren, weniger das Fundraising genannt.
Im Bereich Interessenvertretung will man mehr Werbung und Öffentlichkeitsarbeit und weniger Arbeit auf lokaler Ebene.
Die Gewinnung ehrenamtlicher Mitglieder wird themenübergreifend häufig genannt.
Die Befragung der Landesverbände lieferte fast spiegelbildliche Ergebnisse. Unter den am meisten wahrgenommenen Leistungen werden zuallererst DWZ und Internetseite und Schachpresse genannt. Besonders zufrieden sind die Landesverbände mit beiden genannten Themen.
Weiterhin wurden unter "besonders zufrieden" häufig genannt: Kinder und Schulschachpatent, sowie die deutsche Amateurmeisterschaft.
Die ersten vier Nennungen in der Bedeutungsrangliste für die Landesverbände sind: Schulschach, Spielbetrieb, Presse und Öffentlichkeitsarbeit, sowie Interessenvertretung.
// Archiv: DSB-Nachrichten - DSB // ID 5171