17. Juli 2006
Was soll man über eine falsche Schiedsrichterentscheidung berichten, wenn man der Benachteiligte ist? Die einen werden sagen, es wird nach einer Ausrede gesucht. Die anderen werden sagen, wäret ihr hart geblieben und hättet ohne Rücksicht den Fall durchgezogen! Ein Punkt ist ein Punkt und nach einer Woche schert sich niemand mehr darum!Was war passiert?
Wir geben pünktlich 10.00 Uhr unsere Aufstellung ab ( Niclas Huschenbeth pausiert ), gegen 10.20 Uhr hängen die Spielerpaarungen aus. Deutschland gegen Russland soweit alles klar. Die Jungs bereiten sich vor und insbesondere Ilja Brener hat mit Schwarz einen harten Brocken. Gegen 13.45 Uhr kommt es zum Eklat. Die Russen hatte ihre Aufstellung am Abend zuvor abgegeben und diese wurde vom Hilfsschiedsrichter vergessen! Also waren die Spielerpaarungen falsch. Das Argument, das hätten sie ja bereits 10.20 Uhr merken müssen, zog nicht, denn sie mussten es nicht zwangsläufig merken.
Der Hauptschiedsrichter entschied, es wird wie ausgehängt gespielt. Daraufhin kündigten die Russen an, nur mit drei Brettern zu spielen und uns einen kampflosen vorzugeben, da sich ihr Mann ja gar nicht aufs Spielen vorbereitet hatte.
Daraufhin bat uns der Hauptschiedsrichter den Wettkampfbeginn auf 16.30 Uhr zu verlegen und somit hätten alle Zeit, sich ordentlich vorzubereiten. Jetzt mussten wir, die wir überhaupt keinen Fehler gemacht hatten, die Fehler des Schiedsrichters und den Minifehler der Russen ( sie hätte es ja vorher merken können) per Kompromiss ausbügeln. Die Alternative wäre gewesen, hart zu bleiben , den kampflosen Punkt zu kassieren, das match zu gewinnen und weiter nach Gold zu schauen.
Sie ahnen bereits , wie wir entschieden haben?.... Richtig ! Deutschland gibt nach! Der Matchverlauf ist dann relativ schnell geschildert. Arik stellt im 10. Zug eine Figur ein, Sebastian findet kein Konzept gegen das schwarze Bauernzentrum und nach ca. 2 Stunden sind beide Weißpartien hinüber. Ilja hat die zusätzliche Zeit genutzt und gewinnt leicht. Aber Falko, der mit großem Vorteil aus der Eröffnung kommt, verliert den Faden und muss in Verluststellung das Remisangebot des triumphierenden Russens annehmen1,5 zu 2,5 und eine Medaille ist weit weit weg.
Levin,Evgeny (2336) - Bindrich,Falko (2486) [E43]
6th BOY/^S U18 TEAM CHAMPIONSHI (4.3), 15.07.2006
[BV]
1.d4 Sf6 2.c4 e6 3.Sc3 Lb4 4.e3 b6 5.Ld3 Lb7 6.Sge2 Lxg2 7.Tg1 Lf3 8.Txg7 Sg4 9.h3 f5 10.Db3 Lf8 11.hxg4 Lxg7 12.gxf5 0–0 13.c5 Kh8 14.fxe6 bxc5 15.Se4
[15...cxd4 16.Sxd4 Lg4 17.Dd5 Sc6³; 15...Dh4 16.Sxc5 Lxe2 17.Lxe2 Txf2‚] 16.Dxc4 dxe6 17.Dxe6 Dh4 18.S2g3 Lg4 19.Dd5 Sd7 20.Ld2 Tad8 21.Dg5 Dxg5 22.Sxg5 h6 23.S5e4 Se5 24.Le2 Sf3+ 25.Lxf3 Lxf3 26.Lc3 h5 27.Sg5 h4 28.Sxf3 hxg3 29.Ke2 gxf2 30.Tf1 Lh6 31.Txf2 ½–½
Die innerdeutsche Mädchenpaarung endet nach zwei Kampfremisen 1 zu 1. Dabei hat Sarah Hoolt wohl eine Gewinnchance gegen Manuela Mader verpasst.
Nach der vierten Runde ist Ruhetag. Die Bootsfahrt musste wegen zu starken Sturmes abgesagt werden, also vertrieben wir uns die Zeit mit Fussball, Volleyball ( ungeschlagener Turniersieger ) und Blitzen. Im Blitzturnier konnten wir aufgrund einer unerklärlichen Formkrise von Michael Bezold nicht ganz vorn mitkämpfen. Michael meinte selbst, dass er in den 13 Runden mehr Partien verloren hat, als in 3 Deutschen Blitz-Meisterschaften zusammen. Einzig Ilja Brener überzeugt mit 11 aus 13.
Runde 5 ist B-Runde , alle drei Mannschaften spielen gegen B-Teams. Das zeigt , in welchen Tabellenregionen wir uns derzeit befinden. Mit einem Schlussspurt von 6:0 Punkten kann man noch nach Bronze schauen. Weniger reicht keinesfalls.
Bernd Vökler
// Archiv: DSB-Nachrichten - DSB // ID 4552