27. Juli 2016
Am 22. Juli hat der Berliner Schachverband (BSV) gleich zwei neue Ehrenpräsidenten bekommen. BSV-Präsident Carsten Schmidt überreichte zum Auftakt des Kurt-Richter-Turniers die Ehrenurkunden an die sichtlich überraschten Gerhard Mietzelfeldt und Dr. Matthias Kribben. Mietzelfeldt wurde damit für seine Verdienste bei der Wiedervereinigung der beiden Berliner Schachverbände ausgezeichnet. Kribben engagierte sich während seiner Präsidentschaft von 2004 bis 2010 viel für den Schachsport in der Hauptstadt, die Annäherung an den Berliner Betriebsschachverband, die Einführung neuer Meisterschaften im Chess960 und die Akquirierung von Sponsoren.
Der Berliner Schachverband hatte seit Oktober 2015 keinen Ehrenpräsidenten mehr. Alfred Kinzel (1912 - 2004) und Alfred Seppelt (1929 - 2015) waren damit zuletzt geehrt worden. In einer seiner letzten Sitzungen entschied sich das Präsidium deshalb gleich zwei ehemalige Amtsinhaber auszuzeichnen. Matthias Kribben war extra zur Eröffnung des Kurt-Richter-Turnier's eingeladen worden, ohne zu wissen was ihn erwartet. Noch ahnungsloser war Gerhard Mietzelfeldt, der als Turnierleiter ohnehin nicht abkömmlich war.
Gerhardt Mietzelfeldt (79) war bis 1990 Vorsitzender des Bezirksfachausschusses (BFA) Schach Berlin, dem Ostberliner Schachverband. Seit wann er dieses Amt bekleidete, weiß er heute nicht mehr. Es muß wohl irgendwann in den 1970ern oder frühen 1980ern gewesen sein. Um 1985 löste ihn kurzzeitig Kurt Eberhardt ab.
1990 führte Mietzelfeldt die Verhandlungen mit dem Präsidenten des (West-)Berliner Schachverbandes, Alfred Seppelt, für eine Wiedervereinigung. Diese wurde am 1. Januar 1991 vollzogen. Beide blieben bis zum nächsten Verbandstag im März 1991 paritätisch Präsident des neuen Berliner Schachverbandes. Danach zog sich Mietzelfeldt aus der Verbandsarbeit zurück.
Im Ostteil der Stadt macht er sich seit 35 Jahren einen Namen mit dem Kurt-Richter-Turnier, das anfangs als Kurt-Richter-Gedenkturnier stattfand. Die Geburtsstunde war im Februar 1981 in einer Schule im Ostberliner Stadtbezirk Marzahn. Vereinsspieler trafen hier auf Nichtorganisierte. Dafür wurde extra in großen Tageszeitungen geworben. Für einige der Nichtorganisierten war das die Initialzündung, um einem Verein beizutreten.
Matthias Kribben (55) war von 2004 bis 2010 Präsident des Berliner Schachverbandes. Zudem war er von 2007 bis 2009 stellvertretender Präsident des DSB und dort zuständig für die Schacholympiade 2008, die Finanzen, die Öffentlichkeitsarbeit, die Geschäftsstelle und die Schachbundesliga.
Kribben gehört zu den besten Fernschachspielern der Welt. Aktuell ist er mit einem ICCF-Rating von 2660 die Nummer 4 und der beste Deutsche in der Weltrangliste. 2008 wurde er mit Deutschland Fernschach-Olympiasieger, 2014 im Einzel Fernschach-Vizeweltmeister.
Meldung beim Berliner Schachverband
Frank Hoppe
// Archiv: DSB-Nachrichten - DSB // ID 21160