3. April 2014
Am kommenden Wochenende werden in Eppingen die letzten drei Runden der Saison 2013/2014 ausgetragen. Danach steht fest, wer Deutscher Meister wird, welche Vereine sich für den Europacup qualifizieren und wer den bitteren Gang in die 2. Liga antreten muss. Man kann die Verhältnisse in der 1. Schachbundesliga inzwischen mit der Beletage im Fußball vergleichen: Bei den Kickern dominiert Bayern München die Liga nach Belieben, bei den Denksportlern scheint die OSG Baden-Baden ein Dauer-Abonnement auf den Meistertitel abgeschlossen zu haben.
Die Badestädter führen verlustpunktfrei und mit komfortablen fünf Punkten Vorsprung die Tabelle an. Deshalb erscheint es unwahrscheinlich, dass sich die Mannschaft am Freitag vom Reisepartner Hockenheim oder am Samstag von Gastgeber Eppingen überraschen lässt. Allerspätestens in der Schlussrunde am Sonntag gegen Bayern München werden sich die Mittelbadener die Meisterschaft (zum 9. Male hintereinander!) sichern.
Mehr Spannung verspricht der Kampf um die Vize-Meisterschaft. Noch vier Teams kommen dafür in Betracht: Eppingen, Hockenheim, Mülheim und Werder Bremen, wobei Hockenheim und die Gastgeber in ihrem Aufeinandertreffen am Sonntag „nebenbei“ die Frage klären, wer in Baden die Nummer 2 ist. Mülheim weist im Vergleich zwar einen Zähler weniger auf, hat aber bereits gegen Baden-Baden gespielt, was beiden Badischen Vereinen am Wochenende noch bevorsteht. Auf Tabellenplatz fünf lauert auch Werder Bremen auf Ausrutscher der vorderen Teams. Spannung pur verspricht hingegen der Abstiegskampf, in den Bayern München, die Schachfreunde Berlin, der SK (Berlin-)Tegel, der SV Griesheim und der SC Viernheim verstrickt sind. Die Bayern belegen aktuell Platz 12 und damit den ersten Nichtabstiegsplatz, haben aber mit Abstand das schwerste Restprogramm: Sie treffen auf den Tabellenzweiten Eppingen, am Samstag auf den aktuellen Dritten Hockenheim und am Sonntag auf den alten und neuen Meister OSG Baden-Baden.
Die SF Berlin könnten mit einem machbaren Erfolg gegen den Tabellenvorletzten Tegel aufschließen. Die Berliner treffen aber auch auf Emsdetten und Katernberg, zwei kompakte Mannschaften aus dem Mittelfeld. Der SV Griesheim hofft zwar auf einen Sieg über den bereits abgeschlagenen SC Viernheim, aber ob gegen Bremen und Hamburg etwas Zählbares herausspringt, muss bezweifelt werden. Spätestens nach der Schlussrunde am Sonntag werden wir die Antworten kennen.
Das Bundesligafinale wartet in Eppingen mit zwei neuen Attraktionen auf: Autogrammjäger können sich am Samstag vor Rundenbeginn von 13.30 – 13.45 Uhr in der Hardwaldhalle die Unterschriften der Spieler aus Baden-Baden und Eppingen holen. Und am Sonntag werden erstmals in der Geschichte der Schachbundesliga die besten drei Teams geehrt. Diese kleine Zeremonie findet gegen 16.30 Uhr in der „Stadthalle“ statt.
Rudi Eyer
// Archiv: DSB-Nachrichten - DSB // ID 9661