20. Oktober 2014
Nun, diese Überschrift meine ich nicht ganz ernst. In einem Telefonat mit dem amtierenden Deutschen Meister Klaus Bischoff wies ich auf seinen Setzlistenplatz hin und er sagte mir: Es ist nicht wichtig, ob man gut ist sondern ob man gut spielt.
Worum geht es überhaupt!? Am 23. Oktober beginnt in Katerini, Griechenland die Weltmeisterschaft der Senioren. Und als ich einen Blick auf die Teilnehmerliste warf, traute ich meinen Augen nicht: GM Klaus Bischoff, amtierender Deutscher Meister nimmt teil!
Möglich wird das dadurch, dass die FIDE inzwischen die Teilnahme ab dem 50. Lebensjahr erlaubt, wenngleich es eine Unterscheidung in Kategorien gibt (Spieler ab 50 Lebensjahren sowie Spieler ab 65 Jahren). Mit seinen 53 Lebensjahren ist Klaus Bischoff also ein eher junger Teilnehmer.
Vor einiger Zeit hatte er seine Laufbahn in der 1. Schachbundesliga beendet, in der er lange aktiv war. Dies fiel ungefähr zusammen mit dem Gewinn der Deutschen Schachmeisterschaft. 3 Titel als Deutscher Meister im Schnellschach hatte er bereits und beim Blitzen macht ihm keiner was vor! Niemand war so oft Deutscher Blitzschachmeister wie er. 13 mal holte er den Titel.
Ich hatte mich kürzlich bereits sehr gefreut, dass er wieder in die Bundesliga zurückkehrt. Dort verstärkt er den FC Bayern München (vorher SF Katernberg). Im November tritt er als Titelverteidiger in Verden bei der diesjährigen Deutschen Schachmeisterschaft an (siehe hier).
Nun, in Griechenland jedenfalls trifft er auf Spieler wie (den ebenfalls noch eher jungen Senioren) John Nunn, Anatoly Vaisser oder keinen geringeren als Jewgenij Sweschnikow. Begleitet wird er von seiner Freundin Ingrid Lauterbach, die unter englischer Flagge teilnimmt.
Außer GM Bischoff sind noch IM Klaus Klundt, Dr. Wolfram Heinig, IM Ali Habibi, Christoph Frick und Mihail Davydov für Deutschland unter den 100 ersten der Setzliste. Bei den Frauen ist Olga Birkholz an Position 14 aussichtsreichste Deutsche, gefolgt von Hannelore Hoose und Rosemarie Sand.
In besagtem Telefonat zeigte sich Klaus Bischoff bescheiden. Unter den ersten 10 zu landen wäre ein schöner Erfolg, auf den wir ihn dann gerne noch einmal ansprechen dürfen. In diesem Sinne wünschen wir ihm, dass vor allem seine Erwartungen erfüllt werden. Viel Erfolg lieber Klaus Bischoff!
Die Liste der bisherigen Titelträger enthält viele bekannte Namen. Auf den ersten Blick sind wohl Wassily Smyslow, Jefim Geller, Mark Taimanow, Alexej Suetin und vor allem Viktor (der Schreckliche) Kortschnoi die geläufigsten.
Wir halten Sie in dieser Angelegenheit auf dem Laufenden!
Michael Woltmann
Vizepräsident Verbandsentwicklung
// Archiv: DSB-Nachrichten - DSB // ID 19001