23. November 2015
Ein Bann ist durchbrochen! Ganz schnell aus München musste der Mathematiker Thomas Höfelsauer (Rating 2235) ins RAMADA-Hotel nach Magdeburg reisen, um hier bei der DSAM mit 4,0 Punkten zu beweisen, dass eben doch mal der ratingstärkste Spieler das Turnier gewinnen kann. Das gelang bisher zumindest nur sehr, sehr selten einem Spieler. Und jetzt? Nun, ein halber Punkt Vorsprung vor dem Greifswalder Wilfried Woll (2058), das war schon eine stramme Ansage. Gleich hinter Woll erhob Magdeburg seine Stimme; bester Magdeburger des Turniers wurde nämlich Jan Wöllermann (2275) von der SG Elbe Aufbau Magdeburg.
"Wir sind sehr zufrieden" sagte Turnierdirektor Dr. Dirk Jordan am Ende der fünf Runden, "es waren sehr nette Teilnehmer, eine vorzügliche Küche und spannende Spiele. Die Spieler fühlten sich wohl, eine rundum gelungene Veranstaltung, wie es eigentlich immer in Magdeburg der Fall ist."
Beste weibliche Spielerin war diesmal Lara Schulze vom SK Lehrte (Rating 1912). Weil sich in der A-Gruppe keine Dame traute, an den Start zu gehen (zugleich gab es aber ja auf dem Schachplaneten noch viele andere Aktivitäten, die eben die ganze Frau erforderten), wurde die beste Dame in der B-Gruppe ermittelt. Und in Lehrte, ihrem Heimatort, gibt es ganz viele tolle Frauen, die schachlich aktiv sind, auch, weil Udo Arlt in diesem Vorort von Hannover wohnt. In diesem Jahr wurde "die Schulze" schon Deutsche Meisterin, nämlich in der Jugend der U14w und toppte diese Leistung sogar noch mit dem 2. Platz bei der EU-Meisterschaft in Mureck. Wir hatten eine Vize-EU-Meisterin am Start!
Als ein wahrer Renner entpuppte sich die von Martin Fischer geleitete Aktion der Firma ChessBase, die mit sehr, sehr vielen Taktikaufgaben an den Start ging und unter den Lösern eine große Zahl ihrer Schachprogramme verloste. Und es waren eben keinesfalls ganz einfache Aufgaben, mit denen er da aufwartete! Und keineswegs nebenbei stellte er auch die wahrlichen Zauberkünste des neueste Fritz-Programmes vor.
Der bekannte Historiker Prof. Dr. Matthias Puhle ist in Magdeburg das, was anderswo "stellvertretetende Oberbürgermeister" genannt werden mag – zuständig für Kultur, Schule und Sport (was für eine traumhafte Mischung für Schach!), war er so freundlich, ein charmantes, gut vorbereitetes Grußwort an die Schachsportler zu richten.
Klar ist: Es geht weiter! Es gibt in dieser Saison noch weitere Chancen, sich für das Finale der Deutschen Schach-Amateurmeisterschaft zu qualifizieren (immer die ersten sechs jeder Gruppe plus der besten Dame). Zunächst mal geht es weiter südlich zum "Weihnachtsturnier" und dann in den Norden zum "Neujahrsturnier", danach dann ist das "Karnevalsturnier" in Brühl für Dich da und die letzte Chance zur Qualifikation ist die ungefähre Mitte der Nation:
Mach mit! Viel Spaß!
Ralf Mulde
// Archiv: DSB-Nachrichten - DSB // ID 20504