31. Oktober 2016
Lübeck, 29.10.2016. Fotofinish in der Schlussrunde der Schachmeisterschaft: Großmeister Sergej Kalinitschew liegt einen halben Punkt hinter dem Führenden, dem Lokalmatador und Großmeister Rasmus Svane aus Lübeck. Mit Schwarz kann Sergej seine Partie gewinnen, Rasmus kommt - ebenfalls mit Schwarz – nicht über ein Remis hinaus. Beide haben somit am Ende der Meisterschaft die gleiche Punktzahl: 7 aus 9. Jetzt muss nach den Regeln der Wertungsdurchschnitt herangezogen werden und hier liegt Sergej 16 Punkte (2.332 zu 2.316) vor Rasmus. Sergej Kalinitschew aus Berlin ist damit Deutscher Schachmeister 2016. Karsten Schulz von den Schachfreunden Schwerin erreichte mit 6 Punkten den letzten Podiumsplatz und wurde Dritter.
Sergej Kalinitschew stammt aus Russland, war dort als 21-Jähriger 1978 bereits „Meister des Sports“ und ist seit 1995 für den Deutschen Schachbund spielberechtigt. Es ist sein erster Titel als Deutscher Meister. Sein Heimatverein SC Kreuzberg freut sich ebenfalls über den verdienten Erfolg.
Seit dem 20. Oktober spielten 26 Teilnehmer aus allen Bundesländern in insgesamt neun Runden ihren Meister aus. Es wurde mit folgender Bedenkzeit gespielt: 100 Minuten für 40 Züge, 50 Minuten für den Rest der Partie plus 30 Sekunden Inkrement – damit dauerte eine Partie mitunter über sechs Stunden und war somit kein Herbstspaziergang für die Teilnehmer. Zahlreiche Zuschauer haben sich im komfortabel eingerichteten Spielsaal des Holiday Inn Lübeck vor Ort die Partien angesehen. Über 3.000 tägliche Zugriffe auf die Liveübertragung der Partien im Internet beweisen zudem das herausragende Publikumsinteresse.
Für Herbert Bastian, Präsident des Deutschen Schachbundes, waren die Tage in Lübeck eine Erfolgsstory, auch dank des hohen Engagements des ausrichtenden Landesverbandes. „Unser Dank gilt Ullrich Krause, der mit seinem Team den Spielern optimale Bedingungen beschert hat. Wir freuen uns, dass es gelungen ist, Schach attraktiv zu präsentieren und danken zudem dem Sponsor, der Krankenkasse Viactiv, für die großartige Unterstützung“, so Bastian.
Ullrich Krause, Ausrichter und Präsident des Schachverbandes Schleswig-Holstein sorgte für den reibungslosen Ablauf und die herausragende Organisation. Eine eigene Homepage mit Verknüpfung zu Social Media, Livekommentar sowie die Gestaltung des Spielortes standen im Mittelpunkt. „Wir haben bis zur letzten Minute vor dem Start hart gearbeitet und freuen uns über die gute Resonanz. Es war eine Freude, für 10 Tage Gastgeber der Veranstaltung gewesen zu sein und mit der Tagung des Hauptausschusses auch die Funktionäre mit den Aktiven zusammengebracht zu haben“, so Krause.
Gemeinsam danken beide den beiden Schiedsrichtern Ralph Alt und Gerhard Meiwald, die die täglichen Spiele gewohnt souverän und unaufgeregt leiteten.
Alle Beteiligten blicken jetzt bereits nach Apolda in Thüringen, wo vom 22. Juni bis 2. Juli 2017 die nächste Deutsche Meisterschaft stattfinden wird.
Frank Neumann
Referent Öffentlichkeitsarbeit
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