8. Oktober 2014
"Es spielen im D-Cup 2014 wie im Vorjahr genau 154 Schachsportler mit. Wir sind sehr zufrieden, dass auch dieses Angebot des Deutschen Schachbundes so toll angenommen wird", sagte Turnierdirektor Dr. Dirk Jordan zu Beginn. Und die örtliche Politik mit dem Bürgermeister und seinen Dezernenten unterstützte das Team des DSB in dieser Auffassung ebenso wie die Sponsoren aus der Wirtschaft, nämlich das gastgebende HKK Hotel Wernigerode**** und die Harzsparkasse.
In der Spitzengruppe siegte Steffen Michel vom VfL Gräfenhainichen (Sachsen-Anhalt) mit 4,5 aus 6. Er lag damit einen halben Punkt vor den Verfolgern. Aber auch Vorjahres-Gewinner Matthias Budzyn wusste mit seinem zweiten Platz wieder zu beeindrucken. Dritter wurde in dieser zusammengefassten Gruppe Prof. Dr. Friedbert Prüfer (Lok Engelsdorf, Elo 2108) mit 4,0 Punkten, der eine bessere Feinwertung als (der damit Vierte) Sven Wobbe aufwies. Ralf Schöngart (Buxtehude) und Jürgen Juhnke (Lister Turm, Hannover, Elo 2137) belegten vor weiteren fünf Spielern die Plätze fünf und sechs.
Der zur Ehrung der Sieger herbeigeeilte Vizepräsident des DSB, Michael S. Langer, zeigte sich von den Spielern, von der komfortablen Einbettung und von den Organisatoren beeindruckt. Die vielen Kinder und Jugendlichen, die ganz selbstverständlich mit diesen unendlich "alten, schon 30jährigen" umgehen (hey, es sollen sogar noch ältere da gewesen sein!) lassen die Hoffnung steigen, dass da eine gute, neue Schachgeneration auf dem Weg ist. Marius Gramb vom Brühler SK (Rating 1921), der mit vier aus sechs einen Vorsprung von einem halben Punkt vor allen anderen in der Gruppe 3 siegte, ist natürlich kein Kind mehr, aber eben doch noch jung. Und der schon fast auf Bestellung siegende Iorvik Verhoeven von der USC Viadrina Frankfurt (Oder) siegte mit 4,5 Punkten und besserer Feinwertung in der Gruppe 9-10.
Dieses Turnier ist eben Sport, es ist Wettkampf, es ist Arena, ja - - aber es war schon immer mehr als das: Symbol der deutschen Einheit und ein kultureller Treffpunkt von Schachspielern, die auch auf nette Art einen Teil ihrer Freizeit miteinander verbringen und sich vielleicht kennen lernen möchten. Ein gemeinsames Gesprächsthema findet sich ja durch die gegebenen Umstände garantiert!
Schach wird gern gesehen; es hat über Jahrzehnte durch die einzigartige Verbindung von Sport & Kultur und durch die damit verbundenen, ganz einfach netten Menschen (die eben nicht im Suff das Mobiliar zerlegen), einen positiven Platz im gesellschaftlichen Leben erobert. Das ist ein Pfund in der Hand aller Schachsportler.
"Von diesen Teilnehmern war ich begeistert", sagte also auch die Organisatorin des Rahmenprogramms, Ingrid Schulz. "Die waren alle so was von nett! Und jeder war pünktlich: Im Turniersaal, bei den Touren, einfach toll!" Rahmenprogramm? In der Tat, dieses Turnier am Brocken ist einzigartig durch die vielen Touren, die mal per Bus, mal per putziger Museumsbahn in die nahe Umgebung des Harzes angeboten werden. In Quedlinburg, in Goslar, auf dem Brocken, im Wernigeröder Schloss und an anderen Stellen kann man eben auch neben dem Brett Nettes erleben, etwas für die Kultur tun und die Batterien für die nächste Partie aufladen.
Alle Tabellen, Bilder, Kommentare, Spieler, ... findet der Leser auf der Turnierseite des Deutschland-Cup 2014.
Ralf Mulde
// Archiv: DSB-Nachrichten - DSB // ID 18952