5. Februar 2016
"In Brühl hatte der einzigartige Lauf der Deutschen Schach-Amateurmeisterschaft DSAM begonnen. Es sollte eine Veranstaltung mit 125 Spielern sein, weil der DSB damals eben 125 Jahre jung wurde", erinnerte sich Hugo Schulz, der Breitenschachreferent des DSB. Er tat das bei der Eröffnung der inzwischen vierzehnten DSAM-Veranstaltung in Brühl.
"Dieser Termin mitten im rheinischen Karneval war anfangs eigentlich ein Versehen", sagte Turnierdirektor Dr. Dirk Jordan. "Im Hotel war damals durch eine Verschiebung plötzlich nichts anderes mehr frei. Uns war also klar, als Organisatoren wohl eher unter uns zu bleiben ..." Ganz im Gegenteil! Offenbar wünschen sich viele Spieler, gerade in solchen "Feierphasen" wie Karneval, Weihnachten (man beachte die Reihenfolge), vielleicht auch Ostern diese allumgebende Stimmung hinter sich zu lassen und Schach zu spielen.
In Brühl sind diesmal 350 Spieler am Start (davon 34 weibliche, also 9,71 %, was nur geringfügig höher als der durchschnittliche Anteil an deutschen Schachvereinen ist). "Es hätten noch mehr sein können", sagte Dr. Jordan. "Das Hotel hätte einfach nur anbauen müssen ... So aber ist der Spielsaal nun mal von vier Wänden begrenzt und die Spieler brauchen Platz, um einen den Komfort der DSAM und des RAMADA-Hotels entsprechenden Spielstandard vorzufinden." Und damit dann eben Spaß zu haben und immer wieder zu kommen.
Diesen Spaß hatte auch der Brühler Bürgermeister Dieter Freytag, der sich trotz (oder wegen?) des Karnevals die Zeit nahm, die DSAM mit einem Grußwort zu eröffnen, in dem er fachkundig sowohl die Erfolge des Brühler SK in der Regionalliga als auch die der Schach-AGs seiner Stadt darstellte. Die neben ihm auf dem Podium sitzenden Ralf Niederhäuser (Verband NRW) und Friedhelm Heuser (SK Brühl) werden aufmerksam zugehört haben.
FM Georgi Tomov, Bulgarien, Elo 2250 ist der Mann auf Setzlisten-Platz 1 der A-Gruppe. Dass er damit allein noch nichts gewonnen hat, ist klar. Aber es könnte ja sein ...
Martin Molinaroli, Münster, Elo 2247 und Axel Stephan, Hamburg, Elo 2228 und Julian Grötzbach, Hamburg, Elo 2225 und Dr. Frank Hoffmeister, Eppstein, Elo 2220, sind diejenigen, die ihm am ehesten gefährlich werden könnten, so weit Ratings überhaupt ein Barometer für den Ausgang eines DSAM-Turniers sein können, was nicht immer so sein muss. Und im Karneval ... wer weiß schon, was da passieren kann?
Ralf Mulde
// Archiv: DSB-Nachrichten - DSB // ID 20690