10. Januar 2009
Jährlich gibt der Deutsche Olympische Sportbund Zahlen über seine Mitglieder in den einzelnen Sportverbänden heraus. Aufgeschlüsselt in Landessportbünde, olympische und nichtolympische (mit Schach) Spitzenverbände, sowie Verbände mit besonderen Aufgaben. Das Ganze dann noch mal aufgeteilt in Bundesländer, Altersgruppen, Ranglisten, historische Entwicklungen, Verteilungsgrade und, und, und... da bleibt dann wirklich für jeden eine Zahl übrig, die er sich herauspicken kann. So ist der Deutsche Schachbund in der Gesamtrangliste aller Spitzenverbände immerhin auf einem respektablen 28. Platz mit offiziell gemeldeten 95.386 Mitgliedern. Brächte die Schacholympiade tatsächlich die seinerzeit erhoffte - oder soll man schreiben: leichtsinnig erträumte? - Zuwachsrate von 20 bis 25% würde das für Rang 24 reichen, aber nicht für den Deutschen Kegler-Bund, der noch mal rund zehntausend Mitglieder mehr aufweist. Vor Schach rangieren übrigens auch die Segler, die Tänzer und die Angler. Der Deutsche Sportfischerbund (was ist eigentlich sportliches Fischen?) hat rund sechs Mal so viele Mitglieder wie der Deutsche Schachbund. Die Schützen bringen es gar auf knapp 1,5 Millionen. Topsportverbände sind Fußball, Turnen und Tennis. Schauen wir nach unten. Erstaunlicherweise gibt es gar nicht so viele Ringer, nämlich rund 68.000 Organisierte. Auch Boxen und Eishockey, die man durchweg als populärer einschätzt und häufig im Fernsehen zu sehen sind, verfügen bundesweit nur über 62.000, bzw. gerade mal 30.000 Mitglieder. Nirgendwo, gemessen am Bevölkerungsanteil, sind mehr Personen in Sportvereinen organisiert als im Saarland (39,6%) und nirgendwo so wenig, wie in Brandenburg (11,88%). Hier sind die Zahlen.
Klaus-Jörg Lais
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