9. Juni 2014
42 Dezibel mit über 400 Personen im Turniersaal – das ist rekordverdächtig. Die sprichwörtliche Stecknadel hätte man fallen hören können, wenn nicht der dicke Teppichboden diese nicht geräuschmindernd abgefedert hätte.
Sind zwei Springer gegen den König Remis? Diese Frage stellten zwei Spieler den Schiedsrichtern. Die Schiris, zur Neutralität verpflichtet, enthalten sich eines Kommentars. 50 Züge später findet die U12-Partie ein Ende durch korrekte Remisreklamation. In der Partie hat jeder etwas gelernt: schachlich und regeltechnisch.
Hereinreden Unbeteiligter = rote Karte, so einfach ist das. Ob genullt wird, steht auf einem anderen Blatt. Aber bei der Durchsetzung der Strafe büßte unser Schiedsrichter zwei Hemdknöpfe ein: mit vollem Schwung blieb er bei der Verfolgung in der Türklinke hängen und schwuppdiwupp war ein äußerst lockerer Bekleidungsstil geprägt.
Die neuen Stifte mit Namen sind ja genial! Endlich kann man Fundsachen zuordnen. Wir sollten das Gleiche für Becher, Kapuzenpullis, Taschentücher, Flaschen, Haargummis, Federtaschen, Jacken, Zimmerkarten, Handys und vieles mehr benutzen. Aber ganz sicher ist selbst das nicht: ein U10-Spieler kommt vor der Runde und bringt freundlicherweise den Stift zurück, den jemand an seinem Tisch vergessen habe. Ein Blick, und die Analyse war klar: es war sein eigener!
Hier nun der Blick ins Turnier:
Die beiden Topfavoriten Vincent Keymer und Frederik Svane starten ungeschlagen in das Turnier. Zum erweiterten Favoritenkreis gehören ebenfalls Igal Bergauz und Moritz Weishäutel. Beide mussten sich in der zweiten Runde mit einem Unentschieden zufrieden geben und starten heute die Aufholjagd.
Bei den Mädchen liegt Antonia Ziegenfuß mit zwei Siegen vorn. Die Setzlistenerste Sophia Brunner verlor überraschend die erste Runde und liegt somit bereits einen Punkt hinter der Spitze.
Nachdem die DWZ-Nr. 1 Luis Engel in der zweiten Runde einen halben Punkt abgegeben hat, liegen nun Jan-Okke Rockmann, Daniel Kopylov und Kevin Tong mit jeweils zwei Punkten an der Spitze des Teilnehmerfeldes. Neben Luis haben auch Jana Schneider und Maximilian Paul Mätzkow erste Punkte abgegeben. Bei den Mädchen konnte Lara Schulze mit zwei Siegen überzeugen und führt nun die Mädchenrangliste an.
Sowohl Roven Vogel als auch Noam Bergauz haben die ersten Punkte „liegen gelassen“. Die beiden Topgesetzten konnten ihre Partien in der zweiten Runde nicht gewinnen und liegen nun mit einem halben bzw. einem ganzen Punkt hinter der Spitze. Arshak Ovsepyan, der in der zweiten Runde überraschend gegen Noam gewinnen konnte, führt das Feld nun mit zwei Siegen an. Es folgt der erweiterte Favoritenkreis um Kevin Schröder und Valentin Buckels mit jeweils zwei Punkten.
Sämtliche Favoriten konnten die ersten beiden Runden für sich entscheiden. Fiona Sieber, Teodora Rogozenco, Inken Köhler und Tessa Simon gehen ungeschlagen in die dritte Runde. Die Verfolger liegen nur einen halben Punkt zurück.
Leonid Sawlin und Peter Herzum sind die beiden einzigen Spieler, die den ersten Turniertag ohne Punktabgabe überstanden haben. Durch ein Remis liegen Jan-Christian Schröder, Thore Perske und Dmitrij Kollars knapp hinter der Spitze. Bereits einen ganzen Punkt hinter dem Führungsduo liegt Spartak Grigorian, der sich in der ersten Runde gegen den führenden Peter Herzum geschlagen geben musste.
Zwei Runden sind gespielt und Josefine Heinemann liegt mit zwei Punkten an der Spitze. Sonja Maria Bluhm remisierte in der zweiten Runde gegen Lea Maria Bandl und hat somit einen halben Punkt Rückstand. Neben Josefine konnten sich Melissa Fesselier, Anne Kempe und Nicole Manusina ebenfalls beide Punkte sichern.
Auf dem Weg zu seinem Hattrick hat Johannes Carow den ersten Tag unbeschadet überstanden. Neben Johannes konnten sich auch der topgesetzte Jonas Lampert, Christopher Noe, Julian Grötzbach und Florian Ott mit zwei Punkten durchsetzen. Die Verfolger Lev Yankelevich und Mark Kvetny liegen einen halben Punkt hinter den Führenden.
In der Königsklasse der Mädchen ist gestern bereits einiges passiert. Hannah Kuckling, Luise Diederichs, Isabel Steimbach, Melina Siegl und Amina Sherif gehen ungeschlagen in die dritte Runde. Bereits einen ganzen Punkt Vorsprung haben sie vor dem erweiterten Favoritenkreis um Sophia Schmalhorst, Silvia Spiegelberg, Nadja Berger und Christina Winterholler.
In der ersten Runde gab es bereits am vierten Brett die erste größere Überraschung. Daniel Schmidt verteidigte sich mit Klauen und Zähnen gegen den über 500 Punkte stärker bewerteten Jan Paul Cremer und konnte am Ende per Dauerschach das Remis klar machen. Die anderen der Top-6 der Setzliste konnten gestern jeweils zwei Siege einfahren, sie gehören jetzt zu einer achtköpfigen verlustpunktfreien Spitzengruppe.
Niels Bennett Lilienthal schaffte die Überraschung des Tages, in der ersten Runde bezwang er die an Nr. 3 gesetzte Gohar Tamrazyan. Im stärkemäßig sehr engen B-Turnier kann man aber auch einen Ausrutscher zu Beginn im Laufe des Turniers noch kompensieren. Zunächst einmal teilen sich nach dem ersten Turniertag aber 13 Spieler mit 2/2 die Spitze.
Carsten Karthaus
DSJ-Referent für Öffentlichkeitsarbeit
(Redaktionell leicht bearbeitet)
// Archiv: DSB-Nachrichten - DSB // ID 9846