24. Februar 2017
361 Spieler, darunter 28 Damen, begannen das "Karnevalsturnier" des DSB, nämlich die aktuellen fünf Qualifikationsrunden der Deutschen Schach-Amateurmeisterschaft DSAM im rheinischen Brühl bei Köln! Diese Zahl liegt um nur ein Halbdutzend unter der historischen Bestzahl aus Anno Dutt an gleicher Stelle. Und sie könnte sich noch steigern: "Einer kommt noch. Leistet noch Erste Hilfe beim Unfall."
Selbstredend wurde wie immer pünktlich eröffnet, Karneval hin oder her. Zwischen all dem ulkigen Treiben fanden sich der Vizepräsident des Deutschen Schachbundes DSB Ralf Chadt-Rausch und der Präsident des NRW-Schachverbandes Ralf Niederhäuser Seit an Seit auf dem Podium ein, wobei der DSB-Vize trotz der Konfetti-Atmosphäre auch auf die Finanzkraft der Schachverbände abhob, die keinen Anlass zu einer Prunksitzung zu bieten scheint. Der ebenfalls für den DSB anwesende Breitenschach-Chef Hugo Schulz verwies in seinem Grußwort auf die lange Tradition dieses Turniers gerade an diesem Ort: "Am 2.November 2001 spielte jemand genau hier im Saal den allerersten Zug einer Deutschen Schach-Amateurmeisterschaft, seitdem kamen Sie immer wieder - somit spielen Sie heute Ihr sechzehntes Turnier im Erftkreis."
"Wer hätte das damals gedacht?" mag sich Turnierdirektor Dr. Dirk Jordan gefragt haben, dem vielleicht die schönsten Bilder dieser langen Reihe vor dem geistigen Auge vorüber zogen. Dafür aber blieb wenig Zeit, denn vom ältesten Spieler - Gerhard Hundt, Freiburg, Jahrgang 1932 - bis zum jüngsten Wettkämpfer - der 2009 geborene Jona Henrik Bartels aus Mönchengladbach - reichten jene, die begrüßt, platziert und jederzeit mit einem freundlichen Wort bedacht wurden. Das galt auch dem Bürgermeister der Stadt Brühl, Dieter Freytag, der wieder zu uns geeilt war, um die Grüße seiner Erftkreis-Metropole zu überbringen; immerhin ein karnevalistisch brodelndes Zentrum mit 44.468 Einwohnern.
Die drei wertungsstärksten Spieler in Brühl sind Detlev Wolter (Bochum, Elo 2288), Boris Prizker (Schweich, 2273) und FM Thorsten Cmiel (2250), aber: Das ist der Stand der Dinge, bevor noch jemand einen Bauern berührt hat. Oft hat man in diesen Turnieren den "Anti-Drehtür-Effekt" - wer weiter hinten einsteigt, kommt plötzlich als Erster wieder raus.
"Trotz Sturm und schwieriger Anfahrt sehen wir einem schönen Turnier entgegen", freute sich Turnierdirektor Dr. Dirk Jordan auf die bevorstehenden drei Tage mit fünf Runden.
Ralf Mulde
// Archiv: DSB-Nachrichten - DSB // ID 21722