18. November 2013
Am vergangenen Samstag tagte der DSB-Hauptausschuss in Halle. Als Ehrengast war Nigel Freeman, Executive Director und Schatzmeister der FIDE angereist, der in einem auf Deutsch gehaltenen Redebeitrag die Arbeit der FIDE sowie deren Mitarbeiter vorstellte. Freeman hatte schon länger sein Interesse bekundet, den Deutschen Schachbund zu besuchen, nun nutzte man die Gelegenheit. Die Einladung hatte Herbert Bastian auf dem FIDE-Kongress in Tallinn ausgesprochen. Auch dem AKLV (Arbeitskreis der Landesverbände) gesondert stellte sich Nigel Freeman bereits in seiner Sitzung am Vorabend vor, wo gezielt Fragen an ihn gerichtet werden konnten. Am Samstagabend sprach Freeman in Anwesenheit von Ehrenpräsident Alfred Schlya mit DSB-Vertretern über die aktuelle Arbeit der FIDE. Der DSB ist mit Christian Krause, Uwe Bönsch, Ralph Alt, Klaus Deventer, Dr. Dirk Jordan und Thomas Luther sehr gut in den Kommissionen der FIDE vertreten und zählt zu deren wichtigsten Partnern, was Freeman mehrfach betonte. Wahlkampffragen wurden nur am Rande gestreift.
Wie immer stand der Tagesordnungspunkt Ehrungen auf dem Programm.
Die Goldene Ehrennadel wurde auf Antrag von Michael S. Langer Joachim Fleischer, dem „Herrn der Wertungszahlen“, für sein Lebenswerk zugesprochen. Joachim Fleischer kümmert sich, Tag für Tag um die Aktualisierung und Vervollständigung der Datenbank. Der AKLV stellte den Antrag der Goldenen Ehrennadel für Kurt Ewald, dem einstimmig stattgegeben wurde. Kurt Ewald konnte die Goldene Ehrennadel vor Ort unter Beglückwünschung und Danksagung von Präsident Herbert Bastian und Vizepräsident Michael S. Langer entgegen nehmen. Bastian meinte mit einem Augenzwinkern, dass Kurt Ewald (82), der aus Essen stammt und seit 1955 in Bayern (Starnberg) wohnt, alleine schon dafür eine Ehrung zustände, dass er es als Ruhrgebietler so lange in Bayern ausgehalten habe. Kurt Ewald hatte wichtige Funktionen im Bayerischen Schachbund, führt seit zwei Jahrzehnten die Kasse des AKLV und vertritt die „Schwalbe“ beim DSB und im AKLV. Ein langer Applaus des Hauptausschusses bestätigte die Anerkennung Ewalds im Kreise seiner Kollegen.
Ein sehr informativer Vortrag zu Betrug im Schachsport von Bundesrechtsberater Martin Keeve folgte. Er erörterte die juristischen Möglichkeiten zur Bekämpfung des eDopings. Im Anschluss firmierten sich Arbeitsgruppen um Malte Ibs, Ralph Alt und Joachim Gries und beleuchteten die Thematik genauer unter den Gesichtspunkten Fairplay, Offene Turniere und Juristische Möglichkeiten. Eine Expertengruppe von Juristen wird sich zu diesem wichtigen Thema noch zusammenfinden und schriftlich ausarbeiten, wie Spieler sanktioniert werden können, im Falle von Verdacht auf eDoping. Ein Zwischenbericht wird auf der nächsten Sitzung des Hauptausschusses am 31. Mai 2014 in Frankfurt/M. erwartet.
Zum Thema Datenschutz referierten Michael S. Langer und Ralf Chadt-Rausch. Es wurde ein Arbeitskreis zur Erstellung einer eigenen Datenschutzordnung ins Leben gerufen. Auch hierzu sollen erste Ergebnisse auf der nächsten Hauptausschusssitzung angehört werden.
Noch vor 17 Uhr konnte der friedlich und zügig verlaufende Hauptausschuss mit der Aussicht 2015 in Halberstadt nahe dem Schachdorf Ströbeck zu tagen, beendet werden.
Louisa Nitsche
// Archiv: DSB-Nachrichten - DSB // ID 9261