12. August 2019
Heute feiert ein Schachfunktionär seinen 90. Geburtstag, der sich jahrzehntelang im Schachverband Schleswig-Holstein und im Deutschen Schachbund engagiert hat. Zwei Jahre nach Ende des Zweiten Weltkrieges begann die schachliche Laufbahn von Heinz Meyer im Flensburger Schachklub, wo er schnell einer der stärksten Schachspieler der Ostseestadt wurde. Im Klub gewann er von 1965 bis 2011 fünfzehn Mal die Meisterschaften im Turnier- und Blitzschach. Die Stadtmeisterschaften im Turnier- und Blitzschach dominierte er von 1961 bis 1989 insgesamt 13 mal und er wurde viermal Seniorenlandesmeister von Schleswig-Holstein. Noch weit herausragender waren seine Leistungen als Funktionär. So war er ab 1959 zweiter Vorsitzender im Flensburger Schachklub und von 1963 bis 1986 mit zwei Unterbrechungen erster Vorsitzender. Von 1981 bis 1986 war er zudem 1. Vorsitzender des Schachbezirks Nord in Schleswig-Holstein, 1985 bis 1993 dann Präsident des Schachverbandes Schleswig-Holstein und damit einer meiner Vorgänger.
Am 6. Mai 1989 kandidierte Heinz Meyer beim Bundeskongress in Rotenburg als Vizepräsident des Deutschen Schachbundes. Er setzte sich in der geheimen Wahl klar gegen den hessischen Verbandspräsidenten Peter Zöfel durch und war fortan auch Stellvertreter des Präsidenten (bis 2001 Egon Ditt, danach Alfred Schlya). Beim Bundeskongress 2003 in Cottbus trat er nicht mehr an und wurde zum Ehrenmitglied des Schachbundes ernannt.
In seiner 14-jährigen Amtszeit beim DSB war Heinz Meyer, der 1961 als Staatswissenschaftler promovierte und danach als Steuerberater und Wirtschaftsprüfer tätig war, unter anderem verantwortlich für die Finanzen.
Bei einem Festakt am 25. November 2002 ehrte der damalige schleswig-holsteinische Innenminister Klaus Buß Meyer mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande. Bei der Übergabe waren auch Vertreter vom Präsidium des Deutschen Schachbundes und der damalige Präsident des Schachverbandes Schleswig-Holstein, Peter Wehl, anwesend.
Nach 14 Jahren als stellvertretender DSB-Präsident kandidierte der inzwischen 75-jährige Meyer beim Bundeskongress in Cottbus am 31. Mai 2003 nicht mehr. Ihm wurde wie auch den Großmeistern Lothar Schmid, Wolfgang Unzicker und Wolfgang Uhlmann die Ehrenmitgliedschaft des Schachbundes verliehen.
Es blieben bei Weitem nicht die einzigen Ehrungen für Heinz Meyer. Mit der Silbernen Ehrennadel wurde er sowohl vom Landessportverband Schleswig-Holstein als auch vom Deutschen Schachbund (1994) ausgezeichnet. Goldene Ehrennadeln bekam er vom Flensburger Schachklub, vom Schachverband Schleswig-Holstein und vom Deutschen Schachbund (1999). Seit 1993 ist er außerdem Ehrenpräsident des Schachverbandes Schleswig-Holstein.
Lieber Heinz, ich gratuliere Dir im Namen des Deutschen Schachbundes und im Namen des Schachverbandes Schleswig-Holstein sehr herzlich zu Deinem 90ten Geburtstag und wünsche Dir für die Zukunft alles Gute und natürlich vor allem Gesundheit!
Ullrich Krause
Präsident des Deutschen Schachbundes
// Archiv: DSB-Nachrichten - DSB // ID 10095