7. April 2014
Klaus Holaschke, Oberbürgermeister der Stadt Eppingen, wurde am Donnerstag Ehrenmitglied des SC Eppingen und damit neues Mitglied des Deutschen Schachbundes. Und darauf können wir alle stolz sein! Was ich von Donnerstag bis Samstag in Eppingen erlebt habe, hat mich tief beeindruckt. Die zentrale Endrunde der Bundesliga war seit Monaten mit größter Präzision vorbereitet und nun souverän abgewickelt worden.
Möglich wurde das, weil vor Ort optimale Voraussetzungen vorliegen: Ein äußerst kompetentes, gut funktionierendes Team, das den nun 60 Jahre alten Verein jung und lebendig hält, eine wohlgesonnene Stadtverwaltung, eine Vielzahl verlässlicher Partner in der regionalen Wirtschaft, ein sehr schachinteressiertes Umland und last but not least ein starker Badischer Schachverband im Rücken.
Die musikalische Gestaltung des Eröffnungsabends durch die Kraichgau-Singers vermittelte den Eindruck, dass der SC Eppingen im Ort präsent und anerkannt ist, was durch verschiedene Redebeiträge bestätigt wurde. So etwas ist für die deutschen Großstädte kaum denkbar. Besonders beeindruckt hat mich die mitreißende Rede von Heinz Janalik, dem Präsidenten des Badischen Sportbunds Nord e.V. und Vizepräsidenten des Landessportverbandes Baden-Württemberg. Sein klares Bekenntnis ließ keinen Zweifel darüber aufkommen, dass der Schachsport als Mitglied der Sportfamilie anerkannt ist. Wenn so viele Spitzenspieler vor Ort sind, kann man nicht alle angemessen herausheben.
Anziehungspunkte waren neben vielen anderen Exweltmeister Anatoli Karpov, der Weltranglistenzweite Levon Aronian und natürlich auch unsere Spitzenspieler Arkadij Naiditsch und Elisabeth Pähtz sowie seit neuestem Liviu-Dieter Nisipeanu. Nicht zu vergessen schließlich Dr. Robert Hübner, der mit einer Simultanveranstaltung für den kurzfristig erkrankten Marc Lang einsprang.
Die OSG Baden-Baden hat nun mit Bayern München gleichgezogen, was die Zahl der Titel in der eingleisigen Bundesliga angeht, und alle Titel wurden in ununterbrochener Reihenfolge erspielt! Dazu ergeht mein herzlicher Glückwunsch an das erfolgreiche Team und an den gesamten Verein. Im nächsten Jahr könnte Porz eingeholt werden (10 Titel, davon 2 aus der Zeit vor 1980), im Jahr darauf Solingen (11 Titel, davon 7 aus der Zeit vor 1980). Insgesamt war dies ein würdiger Saisonabschluss.
Ob es im nächsten Jahr wieder eine zentrale Runde geben wird, ist noch offen. Ein Schönheitsfehler war, dass die potentiellen „Lokalderbys“ in Eppingen und nicht vor heimischen Publikum gespielt wurden. Es scheint mir wünschenswert, über diesen Punkt noch einmal nachzudenken und eine zentrale Veranstaltung beizubehalten, sofern sich denn ein Ausrichter findet. Der Schachbundesliga e.V. ist nun am Zug!
Für das Präsidium, Herbert Bastian, Präsident
// Archiv: DSB-Nachrichten - DSB // ID 9673