7. Januar 2014
Traditionell hat die Bundesspielkommission ihre jährliche Tagung am ersten Januar-Wochenende in Kassel abgehalten. Wichtigster Tagungsordnungspunkt war der Terminplan, über den es eine gesonderte Presseerklärung gab. Die alle zwei Jahre durchzuführenden Wahlen brachten keine Überraschungen; das altbewährte Team wurde einstimmig wieder in die Ämter gewählt: Jürgen Kohlstädt als stellvertretender Vorsitzender der Kommission und als zentraler Leiter der 2. Schach-Bundesliga sowie als Mitglied der Schiedsrichterkommission, Michael Voß, Jürgen Dammann und Hajo Gnirk als Turnierleiter der Staffeln Nord, Ost und Süd der 2. Schach-Bundesliga, Thomas Wiedmann als Pokalspielleiter und - zusammen mit Klaus Deventer - als Mitglied der Schiedsrichterkommission, Michael Voß als Mitglied der Gemeinsamen Kommission Bundesliga.
Neu gewählt wurde der nordrhein-westfälische Landesspielleiter Frank Strozewski als Staffelleiter West der 2. Schach-Bundesliga, weil Lothar Kirstges nicht mehr zur Wiederwahl angetreten ist. Die Kommission drückte dem scheidenden Turnierleiter den Dank für die bisherige Arbeit aus.
Dem Wunsch nach einer Vereinheitlichung der Bedenkzeiten in den Bundesligen und Deutschen Einzelmeisterschaften wollte sich die Kommission nicht verschließen. Jedoch war noch unklar, wo es hingehen soll, weil die Erstligavereine auf eine Umfrage des Liga-Präsidenten Markus Schäfer kaum reagiert haben. Die Kommission hat einstimmig beschlossen, sich dem Votum des am nächsten Wochenende tagenden Schachbundesliga e.V. anzuschließen, sofern das Ergebnis eine Bedenkzeit mit einer Gesamtlänge (bei 60 Zügen) zwischen "Fischer kurz" und "Fischer lang" mit einem Inkrement ab dem ersten Zug sein wird.
Als ein Problem sah es die Kommission an, dass zu einzelnen Spielorten der Bundesligen die Schiedsrichter von weither anreisen müssen - mit entsprechender Kostenfolge für die Vereine -, weil im Umfeld des Heimvereins kein einsetzbarer Schiedsrichter wohnt. Dem Gedanke, bei Mannschaftswettkämpfen nur den Heimverein die Schiedsrichterkosten tragen zu lassen, damit die Vereine, in deren Umfeld es ausreichend Schiedsrichter gibt, finanziell besser wegkommen, und die anderen Vereine Druck auf ihren Verband zur Intensivierung der Schiedsrichterausbildung machen, wollte die Kommissionsmehrheit aber doch nicht näher treten.
Aus der Mitte der Kommission wurde das Augenmerk darauf gelenkt, dass es bisher keine Sanktionen wegen besonders unsportlichen Verhaltens außerhalb des Bereichs des sog. "eDopings" gibt. Partieabsprachen, insbesondere Remis an allen Brettern eines Mannschaftswettkampfes oder gar überhaupt Fernbleiben in den Schlussrunden sollte über die bloße Ergebniskorrektur hinaus geahndet werden. Die Turnierordnung des DSB enthält hierzu - jedenfalls für den Wiederholungsfall - schon eine Regelung. Aber auch die Landesverbände sind aufgerufen, hier Überlegungen anzustellen.
Ralph Alt, Bundesturnierdirektor
// Archiv: DSB-Nachrichten - DSB // ID 9361