26. Mai 2016
"Es ist immer wieder unglaublich, dieses tolle Bild zu sehen", freute sich Turnierdirektor Dr. Dirk Jordan, als er mit einer weiten Geste den Saal umschloss. "Dort links sitzen 27 Dähne-Pokal-Finalisten, gleich daneben schließen sich die insgesamt 219 Finalisten der DSAM an, von denen der Älteste bald 81 Jahre alt wird und der Jüngste gerade mal 8 Jahre ist." Dem Dresdner, der Schach lebt, ist die Freude an der gelungenen Organisation seines Teams anzusehen. "Hier im RAMADA-Hotel finden wir wieder einmal tolle Bedingungen vor. Die Partien der ersten Bretter wirklich jeder Gruppe werden in hoher technischer Qualität per Internet live übertragen, was von Martin Sebastian betreut wird."
Unter den Pokalfinalisten machte der zuständige - und damit doch wohl allwissende? - Thomas Wiedmann "in den drei teilnehmenden Internationalen Meistern Alexander Belezky, Michael Kopylov und Sven Telljohann" aus. Aber wir wissen ja, die langen Flanken aus der Tiefe des Raumes machten das deutsche Schach stark ... vielleicht also schleppt doch ein Anderer den Silbernen Turm aus dem Saal, die vom ehemaligen DSB-Präsidenten Emil Dähne gestiftete Trophäe. Womöglich doch der in jeder Beziehung unkonventionelle "Rating-Underdog" Jake Bokelmann aus dem Zwerg"staat" Bremen? Das geht aber sowieso erst am Sonnabend, nach der Krönung der Sieger bei der jährlichen "Gala des Schachs", bei der selbstverständlich die ersten Offiziellen des Deutschen Schachbundes die Spieler ehren werden.
Natürlich ist bei Veranstaltungen dieses Ranges auch immer ein Vertreter jenes Landesverbandes unter den Eröffnenden, auf dessen "Hoheitsgebiet" das Ganze stattfindet. In diesem Fall war das Andreas Domaske, Präsident des Landesschachverbandes Sachsen-Anhalt, über dessen Grußwort sich alle sehr freuten.
In der DSAM ist FM Oliver Kniest, SG Solingen, DWZ 2259 / Elo 2295 so etwas wie der "Papierfavorit", aber die Partien werden eben immer noch auf dem Brett und nicht in der Rating-Tabelle entschieden. Das filmende Fernsehen (MDR) wird sich gewiss neben "Lokal-Heroen" wie Malte Hundrieser (Gruppe D) und seinem Bruder Lukas (Gruppe F, beide "Roter Turm Halle") auch für die kleine Phuong Thao Vivien Nguyen aus Dresden interessieren, deren Vater ebenfalls im DSAM-Finale vertreten ist.
Großartig ist, dass mit Lara Schulze aus Lehrte (Gruppe B) eine gerade eben gekürte Deutsche Jugendmeisterin ans Brett tritt. Nicht nur das, die setzt sich da auch hin. Ihre Kolleginnen Victoria Wagner, Sarah Hund und Annmarie Mütsch, Deutsche Jugendvizemeisterin 2016 in U10, die Dresdnerin Phuong Thao Vivien Nguyen - ich hoffe, hier keine Dame übersehen zu haben - spielten im jugendlichen Willingen ebenso um den Titel der jeweiligen Altersklasse und sind nun hier in Halle auch schon wieder an jenen Brettern, die uns (fast) die Welt bedeuten.
Das allein sind schon beeindruckende sportliche Leistungen, was auch Andrée Wähnelt, der Sportreferent des Saalekreises, also so etwas wie der Sportminister des Landkreises, in seinem Grußwort freundlich würdigte. Sogar ein Video hat der DSAM-Pairing-Officer Frank Jäger, Leipzig, über die Eröffnung gedreht (wofür die Jungs zwischendrin so Zeit haben ...!) und wird es bald auf der Homepage der DSAM sichtbar machen - ebenso natürlich den Link zur LIVE-Übertragung der ersten Bretter!
http://www.ramada-cup.de/live/
Ralf Mulde
// Archiv: DSB-Nachrichten - DSB // ID 20985