8. Februar 2016
350 Wettkämpfer waren Feuer und Flamme im natürlich "todernsten" Qualifikationsturnier der Deutschen Schach-Amateurmeisterschaft DSAM in Brühl, alles nur ein paar Meter entfernt vom Kamelle-Straßenkampf ... also dem karnevalistischen Treiben am Pflasterstrand. Der an zwei gesetzte Martin Molinaroli (DWZ 2211, Elo 2265), Münster, war heuer in der A-Gruppe einfach nicht zu stoppen. Der 1966 geborene NRW-Liga-Spieler siegte mit herausragenden 4,5 Punkten aus fünf Partien.
"In einem solchen Stil ist das bisher nur wenigen gelungen", gratulierte ihm Turnierdirektor Dr. Dirk Jordan, Dresden, an dessen Seite im Amateur-Turnier auch DSB-Leistungsschach-Referent Klaus Deventer die Ehrung der Sieger zelebrierte. Zweiter und damit Bester der bis zum sechsten Platz reichenden Gruppe der Spieler mit 3,5 Punkten abschlossen, wurde Axel Stephan, Diogenes Hamburg.
Sensationelle Turniere spielten in ihren Gruppen auch - oder erst recht? - Manfred Berner (Kelkheim, C-Gruppe), Rene Kellner (Briesen, D-Gruppe) und Jean-Pierre Fuß (St.Augustin, E-Gruppe), die in ihrer Leistungsklasse jeweils 100 % (nochmals : E I N H U N D E R T) erspielten! "Viel mehr geht ja gar nicht", mag da mancher Karnevalist gesagt haben.
Nachlesen kann man das und noch viel mehr in aller Ruhe auf der Turnierseite. Sobald der in Leipzig lebende DSAM-Webmaster (und Turnierleiter und Paring-Officer) Frank Jäger vom tanzenden Rhein zurück an die sächsische Pleiße gelangt sein wird, sehen wir auf dieser Homepage auch "einen ganzen Haufen Bilder".
Beste Frau wurde WGM Barbara Hund in der A-Gruppe, die ohnehin schon durch Erfolge bei vorigen DSAM-Turnieren für das Finale qualifiziert war, so dass nun Gelegenheit besteht, auch ihre Tochter Sarah Hund als Beste der B-Gruppe ins Licht zu rücken.
Dem Vernehmen nach sowohl begeistert über das Turnier als auch entsetzt über die nicht-karnevalistischen Schachspieler zeigte sich der Brühler Bürgermeister Dieter Freytag. Dabei hatten sich einige doch schon verkleidet - und das war weder Fotografin Ingrid Schulz, die irrtümlich für eine Serviererin gehalten wurde, noch ihr Gatte Hugo Schulz, DSB-Breitenschach-Referent und FIDE-Schiedsrichter, der im selbstverständlichen dunklen Anzug des DSAM-Teams für seine gelungene Verkleidung gelobt wurde.
Ralf Mulde
// Archiv: DSB-Nachrichten - DSB // ID 20695