13. Oktober 2013
Ingolstadt. Das Schulschach in Bayern boomt weiter. Um Schachlehrer auf den neuesten Stand zu bringen, entstand vor Jahren die Idee des Deutschen Schulschachkongresses. Da für viele Schachlehrer der Weg dorthin zu weit ist, wurde der Bayerische Schulschachkongress ins Leben gerufen, der jetzt erstmals stattfand. Theo Ritter aus Ingolstadt bewies einmal mehr, dass er in seiner Heimatstadt hervorragend organisierte Schachevents betreut. Im Ara Hotel fanden sich 33 Schachlehrer zu diesem Schachevent ein.
Bei Theo Ritter bedankte sich Walter Rädler, Schulschachreferent Bayerns für seine Arbeit und zeigte dann ein amüsantes Schachvideo.
Das erste Highlight war der Vortrag von Dr. Dirk Jordan aus Dresden zum Thema Kinder-Schach-Initiative Mitteldeutschland. Dieses motiviert und leitet Pädagogen und Erzieher an, das Spiel der Könige an Kindergarten und Grundschulen an den Mann, bzw. das Kind zu bringen. Dieses Modell war sehr überlegt, toll aufgebaut und das Heft wurde sehr gut optisch gestaltet. Nach einem tollen Mittagessen bewies der Bayerische Schachlehrer 2013, Max Riedl aus Cham, bei seinem unterhaltsamen Schachreferat „Matt in einem Zug oder weniger“ seine Liebe zum Problemschach. Die toll ausgewählten Beispiele, bei denen viele die Lösung nicht fanden, obwohl sie auf der Hand lag, waren faszinierend und unterhaltsam und zudem förderten sie die Kreativität.
Georg Schweiger, der Vorstand der Schach-Kulturstiftung referierte über seine beiden Hobbys, Schach in der Literatur. Lang lebe die Königin, Die Schachspielerin, Die Schachnovelle, Karl Haffner und seine Liebe zum Remis wurden unter anderem vorgestellt. Mit einem 20seitigens Booklet erhielten alle Teilnehmer viel Lesestoff für die nächsten Monate. Max Riedls Schachspielerrätsel mussten leider der fortgeschrittenen Zeit geopfert werden, werden aber den Teilnehmern noch zugemailt.
Sabine Würz und Walter Bauer von der Grundschule an der Münchner Straße in Ingolstadt leiten seit Jahren die Schulschach-AG. Diese erhielt in einer Vorfeier die Auszeichnung Deutsche Schachschule. Die beiden AG-Leiter erhielten vom Bezirksverband Ingolstadt-Freising eine Ehrennadel. Viele Kinder der Schule freuten sich. Nach leckerem Kuchen kam das akustische Finale, die Schachoper aus Österreich. Peter Mitschitczeks Schachoper war ein einziger Genuss. „Gerade war ich noch in meinem Bett, und nun stehe ich auf einem ... Schachbrett?!“, war der Anfang eines kurzweiligen Programms. . Auf dem Schachbrett war ganz schön was los – und Peter Mitschitczek traute seinen Augen nicht: Offensichtlich hatte er sich über Nacht in den Weißen König verwandelt und steckte nun mittendrin zwischen Springer, Läufer, Dame und Bauern, die ihm allerlei Wundersames zu erzählen hatten. Mit dem lang anhaltenden Applaus für die Schach-Oper endete der Kongress, der die vielen Facetten des Spiels der Könige eindrucksvoll unterstrich.
Walter Rädler
// Archiv: DSB-Nachrichten - DSB // ID 9178