4. Dezember 2010
Die 37. Blitzmeisterschaft wurde ganz souverän durch den Nationalspieler Jan Gustafsson gewonnen. Der Vorsprung auf den zweitplatzierten Daniel Fridman betrug letztendlich nur einen halben Punkt, die Art und Weise seines Siegeszuges war jedoch außerordentlich beeindruckend.Foto (Veranstalter): GM Jan Gustafsson und GM Robert Rabiega
Zu Beginn des Turnieres siegten die beiden Favoriten Gustafsson und Fridman im Gleichschritt. Bis zur 4. Runde zeigten beide keine Schwäche und gewannen ungefährdet. Der Rekordmeister GM Klaus Bischoff mußte gleich in den ersten Runden ein Remis abgeben. Zudem verlor er in der 5. Runde überraschend gegen Oskar Hirn und in der 6. Runde gegen Jan Gustafsson und fiel damit etwas zurück. Fridman gab in der 9. und 10. Runde die ersten Remis gegen Michael Hoffmann und seinen Vereinskollegen Hausrath ab, so dass der Vorsprung von Gustafsson bereits einen Punkt betrug. Erst in der 11. Runde musste sich Gustafsson gegen Ilja Schneider geschlagen geben, so dass Fridman mit ihm wieder gleichziehen konnte.
Bis zur 16. Runde gewannen beide und distanzierten ihre Verfolger um 2 Punkte. Als Gustafsson in der 17. Runde gegen Bernd Schneider einem Dauerschach nicht ausweichen konnte, ging Fridman zum ersten Mal in Führung. Gleich in der 18. Runde musste Fridman jedoch ein Remis gegen Bischoff zulassen, so dass der Gleichstand wieder hergestellt war. Bischoff hatte sich von den Niederlagen gut erholt und avancierte bis dahin zum schärfsten Verfolger.
In der 19. Runde kam es zu dem mit Spannung erwarteten Aufeinandertreffen der beiden Favoriten. Nach vorsichtigem Abtasten endete diese Partie jedoch friedlich. Gleich in der nächsten Runde kam es zum vorentscheidenden Paukenschlag. Fridman verlor in der 20. Runde gegen Thomas Reich. Den dadurch erlangten Einpunktevorsprung gab Gustafsson bis zum Turnierende nicht mehr ab. In der 28. Runde wuchs dieser Vorsprung auf 1,5 Punkte an. In der 29. Runde konnte er sich ein Kurzremis gegen Fridmans Vereinskollegen Daniel Hausrath leisten.
Spannung kam noch einmal in der 30. Runde auf. Gustafsson mußte gegen Christian Richter antreten, der sich allmählich nach vorne gespielt hatte und der zu dem Zeitpunkt punktgleich mit Ilja Schneider und Hausrath zu den Verfolgern zählte. Gustafsson spielte jedoch seinen Endspielvorteil überzeugend aus und ging damit mit einem Punkt Vorsprung in die letzte Runde. Hier reichte ein Remis gegen Lokalmatador Stefan Rickert, um den Turniersieg zu sichern.
Helmut Hassenrück
// Archiv: DSB-Nachrichten - DSB // ID 8005