3. Mai 2016
Im DSB pflegen einige Landesverbände die gute Tradition internationaler Vergleichskämpfe. So auch Baden mit den nahegelegenen Nachbarn aus Österreich, Schweiz und Frankreich. Ein lange und große Tradition hat der Bodensee-Cup, an dem früher (bis 1994) auch ein deutsches Nationalteam teilnahm, danach die Landesverbände Baden, Bayern und Württemberg.
An diese Tradition wollen die beteiligten Landesverbände nun wieder anknüpfen. Beim diesjährigen Bodensee-Cup im April kehrte das Team Vorarlberg aus Österreich wieder zurück und war zugleich Veranstalter im schönen Bregenz. Maßgeblich initiiert wurde dieses Comeback von Vorarlberg und das Event vor Ort von Albert Baumberger, der sich bereits in der Vergangenheit lange für diesen Länderaustausch einsetzte. Mit der Schweiz, Österreich, Württemberg und Baden ist somit ein fast internationales Quartett wieder komplett. Anwesend waren zudem alle vier Landespräsidenten, was dem gehobenen Stellenwert der Veranstaltung entspricht. Leider gab es einige Paralleltermine (Nachholtermin 2. Bundesliga und letzte Runde Bundesliga) , die gerade für Baden Aufstellungsprobleme mit sich brachte. Insgesamt waren jeweils 10 Spitzenspieler je Team im Einsatz, darunter Jugendspieler und zumindest eine Schachspielerin je Team.
Spielerisch ging es spannend zu, nach den klaren Siegen von Schweiz gegen Vorarlberg und Württemberg gegen Baden schälten sich die Favoriten für dieses Jahr heraus. So konnte Württemberg auch die zweite Runde am Folgetag Samstag gegen Vorarlberg gewinnen, allerdings schon deutlich knapper. Das sympathische Team aus Baden zeigte gegen die favorisierten Schweizer seine wahre Stärke und erspielte ein 5:5, wobei die Siegeschancen bei Baden lagen. Somit kam es in der dritten Runde zum entscheidenden Match zwischen Württemberg und der Schweiz um den Turniersieg. Zunächst aber sicherte sich das Team Baden mit einem glücklichen knappen Sieg gegen Vorarlberg den dritten Platz. Im Kampf um die Meisterschaft im Bodensee-Cup siegte schließlich die Schweiz mit ihren Mannschaftscaptain Martin Ballmann gegen Württemberg und sicherte mit 5:1 Mannschaftspunkten den verdienten und lange ersehnten Sieg. Gratulation an das nette Team aus der Schweiz und ein großes Danke an den Veranstalter Vorarlberg, namentlich Alfred Baumberger.
Pl. | Mannschaft | Land | 1 | 2 | 3 | 4 | MP | BP |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|
1. | Schweiz | x | 5,5 | 5,0 | 7,5 | 5:1 | 18,0 | |
2. | Württemberg | 4,5 | x | 7,0 | 7,0 | 4:2 | 18,5 | |
3. | Baden | 5,0 | 3,0 | x | 5,5 | 3:3 | 13,5 | |
4. | Vorarlberg | 2,5 | 3,0 | 4,5 | x | 0:6 | 10,0 |
Traditionell ist der Bodensee-Cup mehr Freundschaftskampf, wenngleich sportlich auf hohen Niveau, denn erbittertes Schach. Im Rahmenprogramm kam es zu einem regen Austausch zwischen allen Teams und den Präsidenten. Es ist deshalb davon auszugehen, dass das Turnier in diesem Format den ersehnten Fortgang und gute Zukunft haben wird. Dann wäre auch der DSB gefragt und gefordert, ein Nationalteam zum Bodensee-Cup zu entsenden. So der badische Präsident Uwe Pfenning, immerhin zugleich auch Vizepräsident des DSB. Schauen wir mal. Zuletzt stand dessen Zukunft wegen des Rückzugs des Teams aus Bayern zur Disposition. Diese Diskussion hat sich mit der erfolgreichen attraktiven Veranstaltung in Bregenz wohl erübrigt.
Bericht beim Schachverband Württemberg
Bericht beim Badischen Schachverband
Bericht beim Schweizerischen Schachbund
Bericht beim Vorarlberger Schachverband
Ergebnisse bei ChessResults
Uwe Pfenning
// Archiv: DSB-Nachrichten - DSB // ID 20898