8. August 2003
Ein Open, zu dem die Weltklasse drängt? Würde das Hauptaugenmerk nicht auf dem mit 33.333 Euro üppig gefüllten Preisfonds liegen, könnte Organisator Hans-Walter Schmitt fast die komplette Elite zum Ordix Open (16./17.08.03) bitten. Doch ein begrenztes Budget für das offene Turnier und den Chess960-Wettbewerb (14./15.08.03) verhindert, dass allein schon das Schnellturnier in der Mainzer Rheingoldhalle zum „Who is Who“ des Weltschachs gerät. Zahlreiche Anfragen musste Schmitt abschlägig beantworten. Das Teilnehmerfeld las sich aber auch so schon Wochen vor Turnierbeginn beeindruckend: allen voran Alexander Grischuk! Der Russe in Diensten des deutschen Meisters Lübeck steht in der Weltrangliste mit 2732 Elo auf Platz sechs. Grischuk, Shooting Star des vergangenen Jahres in den Top Ten, gibt damit sein Debüt bei den Chess Classic. Ebenso wie fast alle der bisher vorangemeldeten 54 Großmeister und 6 Frauen-Großmeisterinnen nimmt der 19-Jährige auch am Chess960-Wettbewerb teil. Im Erfolgsfalle kann der Weltranglistensechste 7.500 Euro einheimsen. Insgesamt 6.000 Euro sind für die ersten Plätze in den beiden Open ausgesetzt; die genaue Aufteilung ergibt sich dann aus der Teilnehmerzahl in beiden Wettbewerben. Nehmen beispielsweise 500 Aktive am Ordix Open teil und 250 beim Chess960, ergäbe sich ein Verhältnis von zwei Dritteln des Preisfonds (also 4000 Euro für Platz eins im Ordix Open) zu einem Drittel (2.000 Euro) beim Chess960. Zudem gibt es eine Kombinationswertung, bei der die Punktzahlen beider Wettbewerbe aufaddiert werden. Der erfolgreichste Spieler erhält dabei zusätzliche 1.500 Euro. Dem Gewinner des Chess960-Wettbewerbs winkt überdies ein WM-Match gegen den Sieger des Chess960-Duells zwischen dem Weltranglistenvierten Peter Leko (Ungarn) und -achten Peter Swidler (Russland). Auch für Amateure versprechen die beiden Turniere lukrativ zu werden. Insgesamt werden 158 Preise ausgeschüttet, darunter Ratingpreise, die bis zu 600 Euro betragen!
Hartmut Metz
// Archiv: DSB-Nachrichten - DSB // ID 2016