9. Juli 2014
Wenn dieses Jahr in Dortmund einer 42 Jahre währenden Tradition folgend die erste Figur gezogen wird, wird der am 7. Mai durch die Streichung der öffentlichen Leistungssportförderung ausgelöste Schock noch nicht verdaut sein. Kaum weniger überraschend war die in dieser Deutlichkeit unerwartete Hilfestellung durch den Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages in seiner Bereinigungssitzung am 5. Juni. Es besteht wieder Hoffnung, dass die Leistungssportförderung eine Fortsetzung erfahren wird.
Aus den Geschehnissen sind Lehren zu ziehen. Erstens muss die Darstellung des Turnierschachs als Leistungssport in der Öffentlichkeit verbessert werden. Zweitens muss der Schachsport mehr als bisher den Austausch mit etablierten Sportarten suchen, um einer zukünftigen Ausgrenzung vorzubeugen.
Es gibt keinen Ort, wo diese Überlegungen auf besseren Boden fallen können als in Dortmund.
Das 42. Sparkassen-Chess-Meeting wird wie seine Vorgänger erstklassigen Leistungssport bieten. Das garantieren die Sparkasse als zuverlässiger Sponsorpartner und die Weltklassespieler im Teilnehmerfeld. Man darf gespannt sein, wie die Präsentation am neuen Austragungsort im Vergleich mit seinem Vorgänger ausfallen wird.
Dortmund bietet eine ideale Ausgangsposition für den Schulterschluss zum „Rasenschach“. Das Motto „Chess is coming home“ führt auf die Pioniere Salomon und Benno Elkan, die am Austragungsort des diesjährigen Turniers gelebt haben und im 19. Jahrhundert wichtige Vereinsgründungen im Schachsport und im Fußballsport mitveranlasst haben.
Der Deutsche Schachbund ist dankbar für die Kooperation der letzten Jahre, die seinen Spitzenspielern zugute kommt. Gerade in der aktuellen Situation werden wir die Turniertage mit größter Aufmerksamkeit verfolgen.
Herbert Bastian, Präsident Deutscher Schachbund e.V.
// Archiv: DSB-Nachrichten - DSB // ID 9913