20. Oktober 2013
Am 15. Oktober 2013 ist die 10. Deutsche Fernschach-Mannschaftsmeisterschaft gestartet, inzwischen sind die ersten Züge in den Partien bereits gewechselt worden.
Besonders spannend ist die Frage, welches Team in dieser Jubiläumsmeisterschaft in der Abschlusstabelle der Fernschach-Bundesliga die Nase vorn haben und so den Titel des 10. Deutschen Fernschach-Mannschaftsmeisterschaft 2013/2015 erringen wird. SC Zitadelle Spandau I hat sich zum Ziel gesetzt, den Erfolg in den beiden vorhergehenden Meisterschaften zu wiederholen und so einen echten Titel-Hattrick zu schaffen. Die Berliner treten in der bisherigen Besetzung mit Dr. Matthias Kribben, Roland del Rio, Jürgen Bücker und Ingo Firnhaber an, von denen drei Spieler den Großmeistertitel führen und einer, Jürgen Bücker, schon den inoffiziellen Titel des Vizeweltmeisters erringen konnte. Die Favoritenrolle des Teams wird auch daran deutlich, dass mit Dr. Kribben ein weiterer aktueller Aspirant auf den Weltmeistertitel darin vertreten ist.
Zu den stärksten Konkurrenten dürften die Mannschaften der HSG Uni Rostock und der SG Freibauer Lübbecke zählen, die im Endklassement der vergangenen Meisterschaft die Plätze 2 und 3 einnahmen, aber auch der mehrfache frühere Meister SV Osnabrück von 1919 e. V. greift wieder an. Er unterstreicht seine Ambitionen auch dadurch eindrucksvoll, dass drei Großmeister und ein Verdienter Internationaler Meister den Wettkampf mit den Kontrahenten an den Brettern aufgenommen haben.
Erfahrungsgemäß wird die Entscheidung um den Titel vermutlich erst ganz zum Ende der Meisterschaft fallen, somit ca. Mitte des Jahres 2015.
Die Partien können mit einer Verzögerung live auf dem BdF-Schachserver verfolgt werden, sofern der Nutzer eingeloggt ist. Die Bundesligatabelle kann auch ohne Login betrachtet werden.
Auf die drei erstplatzierten Mannschaften wartet die inzwischen zur Tradition gewordene Meisterfeier des Deutschen Fernschachbundes e.V. (BdF), die alle zwei Jahre durchgeführt wird. Die 2013er Veranstaltung liegt gerade erst einen Monat zurück, sie fand im September des Jahres statt.
Von dieser Veranstaltung gibt es eine Bildersammlung und auch einen Kurzfilm im Netz. Zu finden sind diese über die Mediathek des BdF. Und wer sich für Fernschach interessiert, kann dort auch einen kurzen Informationsfilm abrufen. Der Deutsche Fernschachbund e.V. (BdF) lädt herzlich zum Besuch seiner Homepage ein!
Uwe Bekemann
Ein gemeinsames Foto einer Fernschachmannschaft zu bekommen, ist verdammt schwer. In der Regel leben die Spieler weit verstreut über Deutschland oder auch im Ausland. Selten kommen alle Spieler aus dem gleichen Nahschachverein und wohnen nur unweit voneinander entfernt. Das ist zwar auch bei der nachfolgenden Mannschaft auch nicht der Fall, aber zumindest ist die örtliche Bindung gegeben.
Der Schachverein Berolina Mitte aus dem Berliner Stadtteil Prenzlauer Berg hat eine große Fernschachtradition. Berthold Koch war in der Blütezeit des Vereins in den 1950er Jahren das Aushängeschild im Nah- und Fernschach. Seinen größten nationalen Fernschacherfolg erreichte er aber erst nach der "Delegierung" zu einem Berliner Schachleistungszentrum: 1960 wurde er Deutscher Fernschachmeister. Der Verein verlor aber nicht nur mit Koch den stärksten Spieler, sondern gleich noch eine Handvoll anderer Leistungsträger - und verschwand in der Versenkung.
Aktuell spielt Berolina im Nahschach in der Berliner Landesliga. Und drei der vier Spieler der zweiten Fernschachmannschaft gehören zum Stammaufgebot. Der vierte Spieler (Horn) ist der Inhaber des Vereinslokals "en passant" und spielt in der Oberliga bei TSG Oberschöneweide. Für Berolina spielte er aber auch schon vor Jahren längere Zeit Nahschach.
In der Deutschen Fernschach-MM ist Berolina mit drei Mannschaften am Start. Die 1. Mannschaft mit drei Legionären ist Neuling in der 2. Bundesliga, die beiden anderen Mannschaften spielen in der Bundesklasse - darunter auch das Team auf dem Foto. Um einen Freiplatz in der 2. Bundesliga bemühte sich der Verein aber vergeblich, obwohl alle vier Spieler im Nahschach ein 2100er Niveau haben. Aber das will ja im Fernschach nichts heißen.
Übrigens hatte Berolina just heute Deutschlands führenden Fernschachverein zu Gast: SC Zitadelle Spandau. Das Landesligaduell gewann Berolina mit 5:3. Spandau hatte allerdings nur einen Spieler aus dem Fernschach-Meisterteam am Start: Dr. Matthias Kribben. Die anderen drei gehören nicht zur Nahschachmannschaft.
Frank Hoppe
// Archiv: DSB-Nachrichten - DSB // ID 9188