23. Januar 2010
Es war vor rund 6-7 Jahren als Henryk Konaszczuk aus Zabrze (Polen) an einen Schachmeister erinnerte, der in den letzten Jahrzehnten in Vergessenheit geriet, in seiner besten Zeit aber zu den stärksten Schachmeistern Polens und Deutschlands zählte. Paul Mross wurde als Pawel Mroz am 23. Januar 1910 im schlesischen Bismarckhütte (heute Chorzow) geboren. Zweifel an diesem Geburtstag kommen durch eine Mitgliederliste des Arbeiter-Schachklub Spandau von 1950 zustande. Hier wird der damalige Kaufmännische Angestellte Mross mit dem 11. Juni 1910 aufgelistet. Im ungünstigsten Fall wäre dies dann ein zu früh erschienener Geburtstagsartikel.
Mross maß sich am Brett mit den weltbesten Schachspielern: Aljechin, Euwe, Bogoljubow. Letzteren besiegte er 1940 in einer grandiosen Angriffspartie. Aljechin nahm er ein Remis ab.
In den 1930er Jahren ließ sich Mross in Berlin nieder und wurde 1934 mit Berlin Deutscher Mannschaftsmeister. In dieser Zeit spielte er neben Spandau auch für Eckbauer. In den 1960er Jahren kehrte Mross Berlin den Rücken und zog nach Erlangen. 1966 besuchte er seinen alten Klub Eckbauer und wurde bei einem Simultan das Opfer eines Streiches. Da Mross abwechselnd mit Weiß und Schwarz spielte, verabredeten die beiden Berliner Buerke und Bruch an ihren Brettern die Züge von Mross zu kopieren. Mross spielte dadurch praktisch gegen sich selbst! Als seine beiden Gegner den Spaß aufklärten, glaubte er ihnen nicht.
Paul Mross hatte einen Bruder, der 1949 mit der Hamburger Schachgesellschaft Deutscher Vereinsvizemeister wurde.
1986 zog Mross nach Düsseldorf, wo auch sein Sohn Joachim Mross lebte. Hier verstarb er am 17. Januar 1991.
Roman Krumsieck listet ihn in seiner Liste "Best Chess Players Of All Time" mit einem Rating von 2232 auf.
// Archiv: DSB-Nachrichten - DSB // ID 7456