25. August 2003
Bericht 5. Runde: Nach dem Ruhetag hatten die Zuschauer eigentlich mehr Kampf und Feuer von den (hoffentlich) ausgeruhten Matadoren erwartet. Wer das Spiellokal nach ca. 2 Stunden Spielzeit betrat, musste feststellen, dass an 4 der 6 Bretter das Rennen bereits gelaufen war und die Punkte friedlich geteilt worden waren. So einigten sich der Mann an der Tabellenspitze, Torsten Sarbok und Jörg Pachow, beide vom Berliner Schachclub Tegel, bereits nach 13 Zügen kameradschaftlich auf ein Remis. Noch eiliger gingen Olaf Heinzel, mit den schwarzen Steinen, und Vladimir Kostic zu Werke. Nach nur 9 Zügen (!) teilte man das Pünktchen. Bernhard Bayer ging recht kritisch mit sich ins Gericht und sah sich (im Gegensatz zu einigen Beobachtern) in einer schlechteren Stellung. Der Tabellenletzte Andre Matzat nahm das Remisangebot dankend an. Immerhin 19 Züge versuchten Jörg Blauert und Andreas Ruppert die Oberhand zu gewinnen, bis man sich auch hier auf ein Remis einigte. Ausgekämpft wurden lediglich zwei Partien und hier kamen die Kiebitze voll auf ihre Kosten. Bernd Salvermoser hatte sich eine interessante Strategie zurecht gelegt und setzte IM Nanko Dobrev durch ein „Loch“ in der Rochadestellung auf g2 mit Hilfe der Türme unter Druck. IM Dobrev widerlegte jedoch mit Weitblick das Konzept und gehört nun mit 3.5 Punkten zum Quartett an der Tabellenspitze. Für Spannung in den nächsten Runden ist also gesorgt. Auch Dieter Pilz setzte in seiner Partie Tomas (sprich „Tomasch“) Likavsky tüchtig unter Druck und mancher sah Tomas (immerhin der Gewinner des letzten Turniers an gleicher Stelle) auf seinen 1.5 Punkten sitzen bleiben. (Vielleicht hängt es ja damit zusammen, dass kaum ein Schachspieler jemals schöner von seiner mitgebrachten Freundin über Niederlagen hinweg getröstet wurde.) In extremer Zeitnot verlor Dieter Pilz jedoch den Faden und geriet seinerseits in einen heftigen Gegenangriff. Nachdem sich der Pulverdampf verzogen hatte und alle Figuren abgetauscht worden waren, fand sich der unglückliche Dieter mit einem Bauern weniger, plus einem Doppelbauern; in eine Verluststellung wieder. IM Likavsky bewies eine gute Endspieltechnik und brachte das Schiff sicher in den Hafen.
Rainer Heidebreck & Olaf Heinzel
// Archiv: DSB-Nachrichten - DSB // ID 2077