29. August 2003
Die weite Reise nach Weilheim hat sich für Torsten Sarbok vom SK König Tegel Berlin gelohnt. Durch ein Kurzremis gegen IM Vladimir Kostic erreichte Tabellenführer Sarbok 6 Punkte aus 9 Partien und sicherte sich damit vorzeitig die angestrebte IM-Norm. Herzlichen Glückwunsch! Von Anfang an verfolgten die Zuschauer gebannt die Partie zwischen IM Likavsky und IM Blauert. Auf dem Brett ging es in einem Sizilianer derart turbulent zu, dass es für manch Außenstehenden schwer war, den Überblick zu behalten. So gab IM Blauert in einer Abtauschorgie frühzeitig seine Dame und kämpfte schließlich mit einem Turm, einem Läufer und einem Springer gegen die Dame von IM Likavsky. Die Partie blieb jedoch ausgeglichen, da IM Blauert seinen Springer auf a1 nicht wieder zu reaktivieren vermochte. Nach Stellungswiederholung wurde der Punkt schließlich geteilt. Nachdem Lieblingsverein BVB am Abend zuvor den Einzug in die Champions League verpasst hatte, schickte sich Fan FM Heinzel an, sich am „armen“ Bernhard Bayer schadlos zu halten. „Irgend so was Damenindisches, selten gespieltes Zeugs“, kam nach B. Bayers Aussage aufs Brett und er erleichterte seinem Gegner die Arbeit nach besten Kräften. Allerdings schien O. Heinzel gerade in B. Bayers Zeitnot immer mehr den Überblick zu verlieren, denn es gelang ihm nicht, die eigentlich sturmreife Königsfestung einzunehmen. Viel zu abwartend und umständlich agierte er, frei nach dem Motto: „Gewinnen kann ich noch immer“. Schließlich gab er B. Bayer auch noch die Gelegenheit zu einem entscheidenden Turmopfer und wurde auf den Boden der nun bitteren Tatsachen zurückgeholt: Matt in wenigen Zügen! Keine Probleme hatte Andreas Rupprecht in seiner Partie gegen IM Nanko Dobrev. Die Tarrasch–Verteidigung kam aufs Brett und A. Rupprecht übte sogar über längere Zeit mit den weißen Steinen leichten Druck auf den Mann aus dem Führungstrio aus und hätte darüber hinaus im 40. Zug noch besser spielen können. IM Dobrev opferte schließlich einen Bauern und fand die richtigen Züge, so dass am Ende der Punkt geteilt wurde. FM Jörg Pachow litt in seiner Partie unter extremer Zeitnot, doch sein Gegner Bernd Salvermoser konnte trotz eines Mehrbauern daraus keinen Vorteil ziehen. Im Gegenteil: kurz vor der Zeitkontrolle fiel B. Salvermoser, der nun ebenfalls nur noch 1 Minute auf seiner Uhr hatte, auf „den letzten Trick“ herein - er war zu seinem Schrecken in ein Mattnetz geraten. FM Dieter Pilz gelang es mit Schwarz auf Andre Matzat immer stärkeren Druck auszuüben. Logische Konsequenz war vielleicht, dass A. Matzat die Partie in Zeitnot einstellte. Vollbartträger Pilz konstatierte allerdings entgegenkommend, die Partie sei bis zu diesem Zeitpunkt durchaus „haarig“ gewesen.
Franz Geßl
// Archiv: DSB-Nachrichten - DSB // ID 2090