30. August 2003
Zu Beginn der 10. Runde gab es 2 sog. „Großmeister – Remis“ Partien. So teilten die etwas kleineren Meister FM Sarbok gegen IM Blauert, sowie IM Dobrev gegen FM Heinzel nach 15, bzw. nur 7 Zügen, die Punkte. Zügig ließ es auch FM Dieter Pilz angehen, der in einem Sizilianer dem gesundheitlich indisponierten IM Kostic den Punkt abnahm. Nach einem Abtausch konnte der Weilheimer einen Bauern gewinnen und hätte sogar noch einen zweiten Bauern erobern können. Den Beweis brauchte er nicht zu führen, IM Kostic gab sich geschlagen. Durch diesen Sieg schob sich Dieter zum Spitzenquartett vor und hat sich die Chance gewahrt, durch einen Sieg in der letzten Runde doch noch eine IM-Norm zu schaffen. Im Duell der „Kellerkinder“ setzte B. Salvermoser mit seinen Läufern A. Matzat tüchtig unter Druck. A. Matzat beschleunigte den Sieg seines Gegners, indem er eine Figur einstellte. Andreas Rupprecht hatte zunächst gegen IM Likavsky die besseren Karten. „Hätte ich doch bloß e4 gespielt, dann wäre „er“ kaputt gewesen“, so A. Rupprecht noch während der Partie. „Er“ tauschte jedoch, nachdem e4 nicht erfolgt war, die Türme und der vermeintliche Vorteil konnte von A. Rupprecht nicht mehr realisiert werden. Bei gleicher Bauernanzahl (5), ungleichfarbigen Läufern und je einem Springer kam es schließlich zu einer Punkteteilung. Die (zu!) euphorischen Zuschauer sahen Lokalmatador Bernhard Bayer gegen FM Pachow klar auf der Siegesstraße. „ Er hat zwei Bauern mehr“! Allerdings gelang es FM Pachow die kleine Unordnung auf B. Bayers Damenflügel auszunutzen und einen Bauern zurückzugewinnen. Im weiteren Verlauf versuchte B.Bayer seinen Freibauern auf der c-Linie gegen den Widerstand seines geschickt agierenden Gegners voranzubringen. Bei beiderseitiger Zeitnot gelang es FM Pachow jedoch, seinem lavierenden Gegner auch noch den 2. Mehrbauern abzuknüpfen und sich seinerseits einen Freibauern auf der a-Linie zu sichern. Nun stand FM Pachow besser, da sich sein Freibauer bereits auf der fünften Reihe sonnte, während B. Bayers schwarzer Freibauer auf der 6. Reihe eher an ein fußkrankes Nachtschattengewächs erinnerte. In der Folge musste B. Bayer Gewinnversuche einstellen, um die Umwandlung des gegnerischen Freibauern, der bis auf die 7. Reihe vordrang, zu verhindern. So gelang es ihm zunächst seinen Springer gegen den stets gefährlicher agierenden Läufer seines Gegners abzutauschen. Nach dem Abtausch eines der beiden Turmpaare gelang es FM Pachow jedoch, stets mit der Umwandlung seines Freibauern drohend, einen der verbundenen Bauern seines Gegners auf dem Königsflügel zu schlagen und sich dort einen weiteren Freibauern zu sichern. Die „Atempause“ nutzte B. Bayer, um endlich seinen Freibauern mit Hilfe seines Königs auf die 2. Reihe vorzuschieben. Zu spät, FM Pachow schob seinerseits seinen 2. Freibauern unerbittlich vor und eine Umwandlung eines der beiden Freibauern war nicht mehr zu verhindern.
Franz Geßl
// Archiv: DSB-Nachrichten - DSB // ID 2097