26. Oktober 2013
Wie jede Runde begann auch die 5. Runde mit der multisensualen Einspielung des offiziellen WM-Trailers. So können auch die sehbehinderten Spieler durch das akustische Signal auf den Rundenbeginn aufmerksam gemacht werden und die gehörlosen Spieler durch die visuelle Darstellung.
Nach ausgeglichener Stellung endete die 5. Runde für die Top-Paarung am Tisch 1 zwischen Andrej Obodchuk und Alexander Balberow remis, womit Andrei Obodchuk weiterhin ungeschlagen die Tabellenspitze anführt. Durch die Siege der beiden FIDE-Meister FM Stanislav Babarykin und FM Jacek Stachanczyk sind nun drei Spieler mit 4,5 Punkten an der Tabellenspitze. Es bleibt also spannend.
Der beste deutsche Spieler, Marco Sponheim, verlor seine Partie leider an Brett 3 gegen Alexander Gerassimow (Russland) und rutschte auf Rang 17. Bester deutscher Spieler ist auf Platz 12 Mohammadreza Ghadimi (ICCD).
WIM Olga Gerassimowa (Russland, Deaf I), die beste weibliche Spielerin des Turniers, spielte remis gegen Marek Mackowiak (Polen).
Beeindruckend war das Spiel vom Marokkaner Jamal Messala (69. der Setzliste), der sich einen kleinen Vorteil gegen den an Nr. 11 der Startrangliste gesetzten Artur Keworkuw erspielte, auch wenn er diesen am Ende nicht vollständig nutzen konnte, die Partie endete im Dauerschach und war somit remis.
Spaß machte es auch, dem jüngsten Spieler Raphael Zimmer zuzuschauen, er erspielte sich 3 Bauern gegen einen Springer, konnte aber am Ende das Spiel leider nicht für sich entscheiden und verlor die Partie.
Aber auch wertzahlmäßig unterlegene Spieler nutzen die Chance, sich Vorteile gegen Spielstärkere zu erkämpfen. Nach einem Bauerngewinn konnte so Gennadi Andrejew (Elo 1808) gegen Alexej Petrow (Elo 2039) gewinnen.
Da sich die beiden Spieler Michele Visco und Vincenzo Russo Spena den Punkt teilen, muss am Ende der Meisterschaft keiner mit null Punkten nach Hause fahren.
Kleine Streitigkeiten wurden unkompliziert seitens der Schiedsrichter mit den Beteiligten geschlichtet, auch wenn hierfür nicht immer die gleiche Kommunikationsebene gegeben ist. Aber genau diese Situation macht die Weltmeisterschaft für Menschen mit Behinderungen so einzigartig.
Philipp Roeder/Peggy Flemming
// Archiv: DSB-Nachrichten - DSB // ID 9202