16. April 2016
Mancher Schachfreund wird sich fragen, warum in diesem Monat ein relativ Unbekannter in den Blickpunkt des Interesses gerückt wurde. Keineswegs darf es als eine dem April angemessene Scherz-Nummer verstanden werden. Im Gegenteil, das Schicksal von Dr. Paul Clemens Seuffert mag manchen Leser durchaus nachdenklich stimmen. In die Biografie dieses fast vergessenen deutschen Meisterspielers, einem Zeitgenossen von Siegbert Tarrasch, Jacques Mieses, Carl August Walbrodt, der Gebrüder Lasker und Richard Teichmann, hatte ich mich erstmalig beim Erstellen des Dezember-Jahrestages für G.R.L. Neumann eingelesen.
Nachrichtenbeitrag vom 15.12.2015: Gustav Richard Ludwig Neumann
Trotz der sehr kurzen Zeitspanne von 1883 bis 1896, in der sich Paul Seuf(f)ert – ursprünglich schrieb er seinen Nachnamen mit einem f – intensiv dem Schach widmete, war seine Begeisterung und die Einflussnahme auf sein direktes Umfeld immens. Anders kann die zehn Jahre nach seinem jähen Ableben erschienene Würdigung von (Dr.) Eduard Dyckhoff (1880-1949), „seinem liebem A.S.C.M. zum XX. Stiftungsfeste gewidmet“, nicht interpretiert werden.
Selbst möchte ich den Worten des Klub-Geschichtsschreibers J. Schmaus (S.15 der Festschrift) folgen:
„So habe ich nun glücklich meine Aufgabe auf ein höheres Niveau hinaufgeschraubt und mag sehen, wie ich damit fertig werde. Doch habe ich dabei immerhin einen freieren Standpunkt gewonnen, insofern ich nicht zum bloßen Chronisten geworden bin, der lediglich die nackten Tatsachen aufs gewissenhafteste registriert und auch das Unbedeutendste bis herab [sic] zu den prodigia et portenta [= Zeichen und Wunder – MN] am Schachhimmel aufzählt, sondern ich darf mich auf den Standpunkt des kritischen Historikers stellen, der sich auch das Recht des Tadels wahrt, wo er ihn angebracht findet, der sich der objektiven Tatsache subjektiv urteilend gegenüberstellt und somit auch sich selbst der Kritik aussetzt.“ Und weiter im Text: „Tote laut und öffentlich zu beklagen ist nicht germanische Mannessitte, man trägt sie im Herzen. Aber unter Umständen kann schweigende Klage zur Pietätlosigkeit werden und dies ist der Fall, wo die Verpflichtung des Dankes gegen den hervorragenden Mann hinzukommt.“
Die Berliner Finkenschaft und weitere Mitglieder anderer Akademischer Schachvereine scharten sich beim DSB-Kongreß 1902 in Hannover für den Fotografen zusammen. Sitzend, zweiter von links, der junge Eduard Dyckhoff, dritter von rechts am Tisch Walter John, ganz rechts sitzt wahrscheinlich Ossip Bernstein.
Der Pfeil weist auf den Schach- und Gospieler Felix Dueball.
Dyckhoff, angehender Jurist und selbst ein Spieler von Meisterstärke – später ein Bannerträger des Fernschachs – charakterisierte den Verstorbenen wie folgt: „Ein Meister des praktischen Spiels, ein vielseitiger Theoretiker und Analytiker, ein feinsinniger Schachschriftsteller vereinigen sich in ihm. Für uns, den Akademischen Schachklub München, ist seine Bedeutung auch damit noch nicht erschöpft. Uns tritt mit der Nennung dieses Namens eine Zeit vor Augen, wo der A.S.C.M. eine Blüte der wissenschaftlichen Schachpflege und des geselligen Vereinslebens, wie kaum je zuvor, erlebte, die der jähe Tod des geistigen Mittelpunktes leider zu früh zerstörte.“
Schon 1906 stellte sich für den bemühten Biografen eine beträchtliche Herausforderung, denn „sogar manche einfache Lebensdaten, wie viel weniger komplizierte psychologische Vorgänge lassen sich gar nicht mit der wünschenswerten Sicherheit feststellen.“ Offenbar waren die Angaben des Bruders Otto Seuffert aus Berlin die Hauptquelle der eher spärlichen Informationen. Mir ist es trotz Bemühens nicht gelungen, den schulischen und universitären Werdegang, den Dyckhoff darlegt, durch Dokumente zu belegen. Vielleicht war Seuffert ein Mann, der „sich selbst erfand“.
Paul Clemens Seuffert wurde am 16. April 1860 in Berlin, Niederwallstr. 11 geboren, sein Vater war ein Schneidermeister, der zu seinem Kundenkreis die vornehmen Herren der Hauptstadt zählen durfte. Dadurch war die Lebensführung im Elternhaus durchaus gehoben, der Vater hatte offenbar Gefallen an höherer Bildung gefunden und ließ somit seinen Kindern eine ausgezeichnete Ausbildung zu teil werden. Der junge Paul Seuffert besuchte zunächst eine Privatschule, dann angeblich das Friedrich-Wilhelms-Gymnasium. Letzteres läßt sich jedoch anhand der digitalisierten Jahresberichte nicht verifizieren, ein etwas merkwürdiger Umstand.
Während seiner Gymnasialzeit soll Paul die Grundregeln des Schachs vom Vater erlernt haben, den er durch intensives Selbststudium rasch überflügelte. Nach Ableistung der einjährigen Militärzeit Anfang der achtziger Jahre in Berlin entwickelte sich beim Studenten der klassischen Philologie die Liebe zum Schach rasch zur Leidenschaft. So verbrachte Seuffert seine Freizeit zumeist im Café Royal, und beschäftigte sich - wie später in Kassel - in schlaflosen Nächten mit dem königlichen Spiel.
Sicherlich eine nur bedingt empfehlenswerte Trainingsmethode.
Bei seinem ersten öffentlichen Auftritt gelang dem Newcomer ein unerwarteter Einstiegserfolg:
Im Gruppen-Hauptturnier des Hamburger Kongresses des Deutschen Schachbundes 1885 kam er bei starker Konkurrenz zur Teilung des 5.-7. Preises. Damals spielte der 23-Jährige einen attraktiven Angriffsstil, weshalb sich nicht weniger als vier seiner Gewinnpartien auf den wenigen Seiten finden, die das Kongressbuch dem Hauptturnier gewidmet hat.
Mittelpunkt des lebhaften Schachbetriebes in Berlin war sicherlich die Berliner Schachgesellschaft und innerhalb dieser hatte sich um 1887 ein innerer Kreis um den aus Braunschweig zugezogenen Albert Heyde gebildet, die „Brüderschaft".
Heyde hatte bereits 1885 noch als Pennäler das gleichnamige Schachorgan in Braunschweig ins Leben gerufen, aus dem 1889 das Deutsche Wochenschach hervorgegangen ist. Dieser „Brüderschaft“ stand anfangs auch Seuffert nahe, er hat mit allen stärkeren Berliner Spielern dieser Zeit, namentlich Emil Schallopp, Curt von Bardeleben, Theodor von Scheve, Horatio Caro, Max Harmonist, Dr. Berthold Lasker, Oskar Cordel, Bernhard Hülsen, Heinrich Ranneforth und Albert Heyde Partien gewechselt. Als eigentlichen Schachlehrer Seufferts kann man aber Adalbert Trobach (1849-1887) betrachten, einen ungemein starken Spieler, der sich aus gesundheitlichen Gründen vom Turnierspiel fernhielt.
Den nächsten größeren Erfolg verbuchte Seuffert im Winterturnier der Berliner SG 1886/87, wo er unter 15 Bewerbern ohne Verlustpartie den 2. Preis errang, dabei Spieler wie von Bardeleben, von Scheve und Caro hinter sich ließ und lediglich auf Schallopp, den er besiegt hatte, einen halben Punkt zurückblieb.
Zu dieser Zeit begann Seuffert, sich als Schachautor und Analytiker zu profilieren, gemeinsam mit Hülsen und Cordel analysierte er Eröffnungen und kommentierte eine große Anzahl Partien für Die Brüderschaft. Irgendwann gab es jedoch Meinungsverschiedenheiten mit dem durchaus streitbaren Redakteur Albert Heyde und Seuffert zog es ab 1889 vor, zur von Adolf Stern (Mannheim) in Leben gerufenen Südwestdeutschen Schachzeitung beizutragen.
In einer Serie von theoretischen Artikeln zum „Zug-Gewinn“ versuchte Seuffert gewissermaßen, die Theorie des Schachs von obersten Prinzipien abzuleiten (Südwestdeutschen Schachzeitung 1889, S. 46, 70, 90, 110). Er postulierte, dass die „Eröffnung" zu Ende sei, sobald eine Partie ihr gesamtes Figurenmaterial frei gemacht hat oder der Befreiung desselben kein Hindernis mehr entgegenstehe. Folgerichtig habe sich auch die Theorie der Eröffnungen, abgesehen von gewissen Ausnahmen, nicht weiter zu erstrecken. Es sei zwecklos, Mittelspiele zu analysieren. Den Maßstab aber für die Wertschätzung einer Eröffnung sollen nicht mehr Tausende von Varianten bilden, sondern die einfache Abschätzung der abgeschlossenen Eröffnung darauf hin, ob Zug-Gleichheit oder Zug-Ungleichheit (also Zug-Gewinn für eine Partei) vorliege, mit anderen Worten, ob und wie viele Tempos eine Partei gewonnen oder verloren habe. Ein, wenn man die heutige Entwicklung betrachtet, wohl etwas zu simpler Ansatz, der Chronist sah es zumindest als erwähnenswert an, dass „naturgemäß unter dieser intensiven und außerordentlich zeitraubenden Beschäftigung mit dem Schach Seufferts berufliches Studium litt; auch seine Nervosität mag dadurch nicht unerheblich gesteigert worden sein.“
Der erfolgreiche Abschluss des Staatsexamens wurde zunächst längere Zeit verbummelt, schließlich ganz aufgegeben. Anfang der neunziger Jahre schien sich Seuffert für die Laufbahn des Archivars entschieden zu haben, er zog sich für einen längeren Zeitraum vom Schach zurück. Er soll eine umfängliche historische Dissertation erstellt haben, die ihm die Doktorwürde der Universität Göttingen erbrachte. Aufzufinden ist diese Arbeit jedoch nicht. Schließlich arbeitete er für die Bibliothek in Kassel, wahrscheinlich unentgeltlich.
Doch auch hier hinterläßt Paul Seuffert keinerlei „Spuren“ außer diesem Eintrag im Kasseler Adressbuch.
Jedenfalls ergriff Seuffert Ende August 1893, als die Kieler Schachgesellschaft ein nationales Meisterturnier des Deutschen Schachbundes ausschrieb, zu dem anerkannt starke Spieler auch ohne offiziellen Meistertitel zugelassen waren, die Gelegenheit, sich erneut dem Schach zu widmen. Es gelang ihm seine Ebenbürtigkeit mit anerkannten Meistern wie Curt von Bardeleben, Carl August Walbrodt, Paul Lipke, Johannes Metger, Jacques Mieses und Hermann von Gottschall glänzend nachzuweisen. Nicht nur die Teilung des 4.-5. Preises mit von Gottschall und Metger, sondern die durchgängig hohe Qualität seiner Partien überzeugten. Im von Metger verfassten Kongressbuch heißt es: „Nach der Art seiner Spielführung ist es nicht zweifelhaft, daß er jederzeit in internationalen Kämpfen mitkämpfen kann."
Aus diesem Turnier hat Dyckhoff diese hochklassige Partie Seufferts gegen einen anerkannten Meister ausgewählt und sorgfältig kommentiert.
Von dieser Klasse war aber 1894 beim internationalen Meisterturnier des DSB in Leipzig nichts wieder zu erkennen: Der nun offiziell als Meister anerkannte Seuffert startete mit 0-4 und landete am Ende mit 2 Siegen, 2 Unentschieden und 13 Niederlagen abgeschlagen auf dem letzten Platz. Die Partien selbst sind zumeist 20 bis 30 Züge lang und laut Dyckhoff mit größter Gleichgültigkeit, ja Nachlässigkeit gespielt. Doch dafür zeigt den Chronist noch eine Dekade später Verständnis, denn „niemand kann zugleich zwei Damen dienen, Venus und Caissa, und unser Tannhäuser lag damals, wie Janowski bezeugt, in den Banden einer sehr schönen Venus.“
Wimmelbild des Deutschen Schachkongresses 1894, mit meiner willkürlichen Zuordnung:
Seuffert (16), Teichmann (20), Ranneforth (2), Tarrasch (7), Mieses (6), Em. Lasker (! - 9), Lipke (3), Janowski (5), Hoffer (4), von Scheve (17), Max Lange (10), Marco (11), Berger (13), Schlechter (12), H. Süchting (22), Schiffers (14), Blackburne (15), Mason (21), Schottländer (1), Dr. C. Schmid (8), H. von Gottschall (18), Fritz (19), Zinkl (23), W. Cohn (24), W. Süchting (25), J.W. Baird (26) – weitere Vorschläge werden gerne entgegengenommen.
Ende 1894 fühlte sich der unstete Geist in Kassel nicht mehr wohl, vielleicht hoffte er, an der Münchner Staatsbibliothek eine bezahlte Anstellung zu finden. Ab Frühjahr 1895 lebte Seuffert dort, aber eine berufliche Position fand er nicht. Allerdings ist es nicht verbrieft, dass er sich ernsthaft darum bemüht hat.
Durch Vermittlung von Dr. Robert Emden, Vorstand des A.S.C.M., kam er in diesen Kreis, wo er das geliebte Schachspiel erneut intensiv pflegen konnte und besondere Wertschätzung erfuhr. Im Mai 1895 meldete das Akademische Monatsheft für Schach mit Freude, dass Paul Seuffert dem A.S.C.M. nun als „ständiger Gast" angehöre. Im Sommerturnier 1895, einem Vorgabeturnier in 4 Klassen, erstritt Seuffert mit 9 1/2 aus 10 Partien glänzend den 1. Preis. Im nächsten Wintersemesters bekam der souveräne Sieger, nunmehr „Aktiver" und einstimmig zum Vorsitzenden gewählt, die geschärften Klingen der schwächeren Spieler zu spüren: Bei den hochbemessenen Vorgaben vermochte er als einziger Spieler der ersten Klasse nur den 7. Preis zu erringen.
So kam das Sommersemester 1896 heran und mit ihm das zehnte Stiftungsfest des Klubs. Eine gediegene Festschrift sollte der Schachwelt die wissenschaftliche Leistungsfähigkeit des Vereins zeigen. Da durfte Seuffert nicht fehlen. In monatelanger, gründlicher und oft recht mühsamer Arbeit schenkte er dem A.S.C.M. die erwähnte prächtige Skizze „G. R. Neumann, ein Erinnerungsblatt".
Damals mag schon die dunkle Ahnung ihn bewegt haben, dass er nicht nur den unglücklichen Neumann, sondern auch sich selbst ein Erinnerungsblatt schuf. Eine ausgeprägte Neigung zum philosophischen Denken war Seuffert eigen, allzu gerne grübelte er über das Werden und Vergehen von Menschen und Dingen.
Es gesteht leider kein Zweifel, daß Seuffert sich mit dem Gedanken, einmal freiwillig aus dem Leben zu gehen, längst vertraut gemacht hatte. Ein schweres Nervenleiden, wegen dessen er sich in eine Heilanstalt hatte begeben müssen, raubte ihm Mut und Energie, eine seinen Kenntnissen und Fähigkeiten angemessene Lebensstellung zu erringen. Seine finanziellen Mittel – wohl eine kleine Erbschaft des Vaters – gingen zudem zur Neige. In dieser trüben Stimmung fuhr er nach Eisenach zum „Not-Kongress“ des Deutschen Schachbundes. Dort traf er auf alte Berliner Bekannte wie Heinrich Ranneforth und verlebte scheinbar einige schöne Tage. Doch sicherlich berührte ihn der massive Konflikt des Deutschen Schachbundes und seines Bundesverwalters Dr. Max Lange mit dem Nürnberger Schachverein und namentlich Siegbert Tarrasch – auch hierzu sei auf Kaissiber 18 verwiesen.
Einen letzten Versuch, seine eigenen Verhältnisse zu regeln, scheint Seuffert bei einem Stiefbruder gemacht zu haben, der in der Nähe von Eisenach einen Gutshof besaß. Dies scheiterte und der von Depressionen Gequälte zog daraus eine unheilvolle Konsequenz. Auf der Rückreise nach München, wo er zu den bereits laufenden Jubiläumsfeierlichkeiten des A.S.C.M. sehnlichst erwartet wurde, schrieb er aus Lohr am Main (Im Spessart zwischen Würzburg und Aschaffenburg gelegen, möglicherweise lebte hier oder in Würzburg ebenfalls Verwandtschaft.) am 2. August 1896 einen Abschiedsbrief an Ranneforth: „Er werde bei Empfang dieses Briefes nicht mehr unter den Lebenden sein. Er werde ein Ende machen, weil er nicht als Krüppel durch die Welt gehen wolle.“ Am Montag, den 3. August, nachmittags 5 Uhr, setzte Seuffert, wie aus stenographischen Notizen auf dem Umschlag eines zweiten, unmittelbar vorher an Ranneforth gesandten, für seinen Bruder Otto bestimmten Briefes hervorgeht, seinem Leben im Wald bei Lohr a. M. durch einen Schuss aus seiner Pistole ein Ende. Seine Leiche wurde am Folgetag erst aufgefunden, überall wo die Nachricht von Seufferts Ableben eintraf, erweckte diese Bestürzung und aufrichtige Trauer. Geradezu erschüttert zeigte sich der A.S.C.M., der kurz vorher, vom 25. bis zum 29. Juli, täglich seinen Vorstand von Eisenach zurückerwartend, ein glanzvolles Stiftungsfest gefeiert hatte.
Die damalige Schachpresse ging sehr pietätsvoll mit dem Freitod des Meisters um, lediglich Ludwig Bachmann in seinem Schachjahrbuch 1896 berichtete die Fakten.
Seuffert war ein äußerst gewandter Gesellschafter von feinen Umgangsformen, der Typus eines weltgewandten Lebemannes, dabei ein durchaus gerader, nobler Charakter. Abschließend stellte Dyckhoff sich die Frage, warum diese hochstrebende Natur, die im Schach wie im Leben noch so viel zu leisten versprach, so traurig scheitern mußte? Des Biografen Urteil mutet etwas skurril an: „Der durch eigene Hand ums Leben gekommene sei selbst nicht ohne Schuld; Seuffert ging zu weit im ‚sich ausleben‘ und insbesondere das Weib spielte in seinem Leben eine verhängnisvolle Rolle.“
Bezeichnend scheint mir für den damaligen Zeitgeist des Fin de Siècle aber Paul Schellenbergs mahnender Beitrag „Die Schachkrankheit“, ein Wort an die akademische Jugend von einem Alten aus gleicher Quelle.
Folgende Passage sei als zeitlos hier ausgeführt, wiederum gewiss nicht im Sinne des Monats April:
„Wer sich mit Vorliebe oder gar mit Leidenschaft einer Sache widmet, kommt nur zu leicht in Gefahr, den richtigen Maßstab für die Bewertung dieser Beschäftigung zu verfehlen, er überschätzt sie – und besonders häufig tun dies die Schachspieler.“
Michael Negele
// Archiv: DSB-Nachrichten - DSB // ID 20846