23. November 2013
Während im fernen Indien die Schach-Weltmeisterschaft früh entschieden wurde, fingen die deutschen Amateure doch erst so richtig an! 181 gingen an den Start – aber wie! Frühe Remisen wurden nicht gegeben, jeder wollte siegen. ″Wir haben hier jetzt schon einige tolle Partien gesehen″, schwärmte Hauptschiedsrichter Jürgen Kohlstädt und wunderte sich, ″dabei geht das Turnier doch jetzt erst richtig los.″
Elo-Favorit Gerald Löw tastete sich mit einem Erstrunden-Remis ins Turnier hinein und erhielt mit Weiß in der zweiten Runde den Greifswalder Wilfried Woll zugelost. Kleines Problem bei der Sache: Leichte Gegner gibt es nicht in diesen sehr ausgeglichenen Gruppen. Man darf also gespannt bleiben.
Sowohl das Fernsehen/Radio als auch die MOZ, die Märkische Oder-Zeitung (das ist ″die″ Zeitung dieser brandenburgischen Region) ließen sich die Gelegenheit nicht entgehen und kamen zur Berichterstattung in/vor den Turniersaal. Sie fingen wie immer einige bunte Bilder des auch optisch beliebten Duells ″alt gegen jung″ oder ″Mädchen gegen Mann″ ein. Diese Turnierserie, die am Rande der Olympiade in Dresden eigentlich nur als ein solitäres Turnier geplant und gestartet worden war, wird bald die zwanzigtausendste Anmeldung begrüßen und ist damit zu einem unglaublichen Erfolg des Deutschen Schachbundes geworden. Weiter so!
Der Vizepräsident des Landesschachbundes Brandenburg, Norbert Heymann, sprach ein kurzes, aber fulminantes Grußwort, das die Spieler von den Sitzen katapultierte. Die Abgesandte der Stadt Frankfurt, die Abteilungsleiterin Sport, Ellen Otto, zeigte sich allerdings glänzend präpariert und konnte fachlich gut neben dem schachlichen Tausendsassa bestehen. Es wurde deutlich, dass eine solche Deutsche Meisterschaft in dieser - direkt an der polnischen Grenze - nun mal etwas abgelegenen Region von allen Seiten sehr begrüßt und aufmerksam aufgenommen wird.
Ralf Mulde
// Archiv: DSB-Nachrichten - DSB // ID 9273