24. Juli 2014
Durch gute Kontakte auf beiden Seiten des Rheines durch die Familie Fesselier eingefädelt, fand am ersten Juli-Wochenende in Metz (Lothringen) ein Ländervergleichswettkampf zwischen Deutschland und Frankreich statt. Geladen war eine freiwillige, aber ambitionierte Auswahl von 9 deutschen jungen Schachcracks, die sich einer ausgewählten französischen Kaderauswahl stellen wollten. Diese Kaderauswahl von der linken Seite des Rheines verbrachte eine komplette Trainingswoche in Metz und wollte als Höhepunkt dieser Veranstaltung sich an der deutschen Delegation messen. Genau dieser Höhepunkt fand dann schließlich am Samstag in Form von zwei Wertungspartien mit einer Bedenkzeit von jeweils einer Stunde statt. Dazu aber später mehr.
Ein Großteil der deutschen Teilnehmer reiste schon am Vortag an und buchte eine Übernachtung genau in dem Hotel, in dem die französische Delegation schon für ihre komplette Trainingswoche einquartiert war, mit dem Ziel natürlich, sich schon einmal kennenzulernen und ein Blitzturnier zu meistern. Dieses fiel verständlicher Weise aber flach, da just an diesem Tag sich Deutschland mit Frankreich in einer anderen Sportart messen wollte: WM-Viertelfinale in Brasilien. Wie wir nun alle schon wissen mit sehr gutem Ausgang für die deutsche Mannschaft. Durch die Hilfe der multilingualen Familie Fesselier (Vater ist Franzose, Mutter ist Deutsche) und den Sprach- und Schachkünsten von GM Philipp Schlosser wurden erste Kontakte geknüpft und das Eis zwischen den Delegationen gebrochen.
Am nächsten Morgen war sehr frühes Aufstehen angesagt, denn es wollte gefrühstückt und aus dem Hotel für alle ausgecheckt sein, um um 9.00 Uhr die erste von zwei Partien starten zu können. Austragungsort des Länderwettkampfes sollte das ehrwürdige Rathaus von Metz sein, um dieser Veranstaltung einen ganz besonderen Rahmen bieten zu können.
Die letzten deutschen Teilnehmer, welche nicht die Nacht im Hotel verbracht haben, trafen auch rechtzeitig ein, somit konnte pünktlich an 9 Brettern gekämpft werden. Die nominell stärker besetzten Franzosen sollte diese Runde dann auch deutlich für sich entscheiden. Immerhin erkämpfte sich das deutsche Team 2 Punkte und manches Spiel endete nur ganz knapp für die Gallier.
Im Anschluss an diese erste Runde ließ es sich der Oberbürgermeister von Metz nicht nehmen, eine Rede zu halten, um die Bedeutung dieser Veranstaltung und Metz als Sportstadt im Allgemeinen zu betonen und um nochmal zu signalisieren, dass die deutsche Delegation gern gesehene Gäste seien, es aber Zeit für eine Revanche (nach der Niederlage im Fußball) wäre. Es schien so, als sollte er Recht behalten….
Zwischendurch war noch Zeit für die ein oder andere „Echtzeitanalyse“, in dem sich GM Philipp Schlosser jeweils beide Gegner eines Brettes schnappte und die gespielte Partie zweisprachig analysierte, was erst gewöhnungsbedürftig, dann aber außerordentlich gut funktionierte.
Die Gastgeber reichten nun Getränke und Schnittchen, somit konnte nun im Anschluss an den Auftritt des Bürgermeisters direkt mit der zweiten und somit letzten Runde begonnen werden. An vielen Brettern wurde mit gleichen Gegnern, aber der jeweils anderen Farbe, eine Revanche-Partie gespielt; andere hatten aber plötzlich einen anderen aus der französischen Delegation vor sich, resultierend daraus, dass deutlich mehr Kinder an deren Kaderwoche beteiligt waren, wie die deutsche Delegation Teilnehmer stellte.
Leider ging auch die zweite Runde deutlich an Frankreich, aber im Ergebnis gab es nur Sieger und jeder durfte einen Pokal mit nach Hause nehmen. Nach der Siegerehrung trennte man sich freundschaftlich und beide Delegationen traten die Heimreise am frühen Nachmittag an.
Die deutschen Teilnehmer waren:
Georg Braun, Danijel Gibicar, Philipp Theodor Kaulich, Melissa Fesselier, Carolin Gatzke, Annmarie Mütsch, Cedric Recktenwald, Chelsea Fesselier, Tillmann Marschall und Peter Martin.
Berichte (frz.): Wettkampf | Training Frankreich (mit vielen Bildern)
Christian Hartmann
// Archiv: DSB-Nachrichten - DSB // ID 9962