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Mainz mit glanzvollem Auftakt
15. August 2006
So lieben wir es! Den Festsaal ordentlich bestuhlt und ausgeleuchtet, alle Protagonisten in Reih und Glied am Pressekonferenztisch und jede Menge Unterhaltenswertes aus den Mündern der Stars und Sternchen, sowie der unermüdlich für den Erfolg arbeitenden Chesstigers-Familie. Punkt 13 Uhr 30 eröffnete der stets gut gelaunte Pressechef Hartmut Metz am Eröffnungstag die Chess Classic 2006 und erntete sogleich ein Blitzlichtgewitter der anwesenden Pressekollegen, als er die prominente Besetzung neben ihm dem Publikum vorstellte.
Unter ihnen die beiden im Juniorenduell spielenden Arkadij Naiditsch und Pendala Harikrishna. Arkadij legte heute im Chess960-Vergleich einen formidablen 3,5:0,5-Start hin. Und natürlich wurde der einst als "Duell der Grazien" herausgestellte Vergleich nochmals unterstrichen, den Elisabeth Pähtz und Alexandra Kosteniuk heute mit vorerst 2:2 abschlossen. Elisabeth hofft diesmal, dass die Schachpresse nicht allzuviel in die Artikel hineininterpretiert. Ob wir ihr diesen Gefallen tun?
Die Senioren schließlich bekamen einen ganz besonderen Raum in der Konferenz - das lag aber einmal mehr am erzählfreudigen Vlastimil Hort. Niemand hätte erwartet, dass er die Vorstellung ohne eine seiner scheinbar tausend Anekdoten verlässt und genau so kam es dann auch. Sein heutiges Gegenüber am 960-Brett, Lajos Portisch, erwähnte einige der großen deutschen Sänger, die sein musikalisches Talent so sehr beeinflussten. Bei diesen beiden Sympathieträgern des Schachs führt der Tscheche mit 2,5:1,5.
Offenen Applaus bekam einmal mehr Hans-Walter Schmitt für seine Vision, Schach vom 'hohen Ross' der etwa 3.000 wirklich starken Spielern der Republik zu holen und es über die 100.000 organisierten Spieler den mindestens 2 Millionen Interessierten näher zu bringen.
Und das geht nun mal nur über den publizitätsträchtigen Weg den Schmitt und Chesstigers seit Jahren beschreiten. Anwesend war wie immer zur Eröffnung auch der Oberbürgermeister der Stadt Mainz, Jens Beutel. Der schachbegeisterte Stadtvater stellte in seiner Rede wieder mal unter Beweis, dass es kein Widerspruch sein muss, wenn im Schach Attraktivität für die Spielenden und Kontinuität der helfenden Hände über einen langen Zeitraum zusammen wachsen. Erfolg kann man sich nicht kaufen. Er muss reifen.
Nach der exakt getimten Konferenz, zu der auch Falko König vom Sponsor Clerical Medical, Übersetzer Eric van Reem und nicht zuletzt die beiden Musiker der finnischen Rockgruppe HIM anwesend waren, kam es zur medienprächtigen Auslosung der Farben in den ersten Partien der weiter oben genannten Vergleiche.
Die 'Rocker' von HIM
Während dessen machte sich Viswanathan Anand, Stammgast und Titelverteidiger im Mainzer (und Welt-) Schnellschach, zum Simultanvergleich bereit, der sich gegen sage und schreibe 40 Gegner über vier Stunden hinzog. Bilanz für Anand: 35:5 - bei einer Niederlage und acht Remisen. Besiegen konnte ihn Peter Backhaus aus Osnabrück! Gleich morgen um 13 Uhr 30 geht es weiter mit einer zweiten Pressekonferenz, der die Runden Fünf bis Acht im 960-Vergleich bei Junioren, Damen und Senioren folgen. Die "Chess-960-World-Championchips" lassen sich vortrefflich auch im Internet verfolgen, denn die Chesstigers übertragen während der Woche nicht weniger als 339 Partien live!! Und hier gehts zum Veranstalter: