16. Juli 2014
Teammitglied Johannes Carow war so nett uns einen Bericht über die Geschehnisse der ersten zwei Tage der Mannschafts-EM in Rumänien zukommen zu lassen, den wir Ihnen nicht vorenthalten wollen:
Am Montag, den 14.7. versammelte sich eine kleine Delegation, bestehend aus Bundesnachwuchs-trainer Bernd Vökler, Emil Powierski, Mark Kvetny, Thorben Koop und Johannes Carow am Frankfurter Flughafen, um die Reise zur Europäischen 4er-U18-Mannschaftsmeisterschaft in das rumänische Iasi anzutreten.
Nachdem sich unsere Gruppe in der Menge am Flughafen zusammengefunden hatte, konnten wir einchecken. Nach der anschließenden Sicherheitskontrolle kauften wir uns noch eine Schachzeitschrift, um uns schon einmal auf das Turnier einzustimmen.
Der gut zweistündige Flug verlief ohne Probleme, für allgemeine Heiterkeit sorgte unter anderem die Frage einer Flughafen-Angestellten: „Guten Tag, Sie sehen aber auch so aus, als hätten Sie nicht lange geschlafen?!?“ Schließlich konnten wir planmäßig am späten Nachmittag in Bukarest landen. Von hier hatten wir allerdings noch eine gute Strecke bis zum etwa 500 Kilometer entfernten Iasi zurückzulegen. Der Transfer erfolgte in zwei PKWs des Turnierveranstalters. Trotz der für uns etwas ungewöhnlichen Verkehrsverhältnisse legten unsere Fahrer die Strecke zügig und sicher zurück. Am Abend kehrten wir gegen 23.00 Uhr im Moldova-Hotel ein, wo uns freundlicherweise noch ein ausgiebiges Abendessen serviert wurde.
Am nächsten Morgen erfuhren wir die Mannschaftsaufstellungen im Match gegen unseren Erstrundengegner Rumänien C, bei der es sich um eine Auswahl von jungen Spielern handelte, die hauptsächlich aus Iasi und der näheren Umgebung kamen. Deshalb bereiteten wir uns nach dem Frühstück ausführlich vor, schließlich wollten wir einen guten Start in das Turnier erwischen.
Nachmittags versammelten sich die Delegationen in der Hotellobby, um gemeinsam zum ca. 300 Meter entfernten Spielhalle, dem äußerst prunk- und schmuckvollen City Center, zu laufen. Um 15.00 Uhr Ortszeit begann die Eröffnungsfeier, die allerdings recht kurz ausfiel.
Schließlich wurde erneut auf die wichtigsten (neuen) FIDE-Regeln hingewiesen, die in diesem Turnier Anwendung finden, und dann ging es auch schon los.
Im Duell gegen die im Schnitt schwächeren Rumänen setzten alle vier Spieler besonders auf Solidität, um nicht frühzeitig in einen gegnerischen Angriff zu laufen.
Als erster gewann Johannes seine Partie, der von einem Figureneinsteller in bereits angenehmer Stellung profitieren konnten. Auch die übrigen Bretter sahen äußerst vielversprechend aus. Allerdings brach langsam die Zeitnotphase an, sodass es nun Schlag auf Schlag ging. Zuerst überzog Mark seine recht ausgeglichene Stellung. Als nur noch Sekunden auf der Uhr verblieben, wählte er die Verlustfortsetzung und blieb mit einer letztlich nicht mehr haltbaren Stellung zurück.
Thorben gewann wiederum seine Partie, indem er sehr schön Druck auf den gegnerischen Zentrums-
bauern ausübte und diesen später gewann. Der Rest war eine Sache der Technik.
Nun lag es an Emil, den Sieg klarzumachen. Mit einem soliden Mehrbauern aus der Eröffnung herausgekommen, sah er sich plötzlich mit Gegenspiel konfrontiert. Anstatt nun auf Angriff zu setzen, bat er mannschaftsdienlich ein Remis an, was auch angenommen wurde. Somit gewannen wir die erste Runde mit 2,5:1,5 - ein Sieg, der durchaus noch höher hätte ausfallen können, aber auch gleichzeitig ein guter Ansporn ist, in der nächsten Runde gegen Ungarn weitere Punkte zu holen…
Nach dem Abendessen ließen wir den Tag mit einer gemeinsamen Analyserunde und einer Mann-
schaftsbesprechung ausklingen, in welcher wir die heutige Runde nochmal Revue passieren ließen
und Ideen zu den Partien austauschten.
Johannes Carow
// Archiv: DSB-Nachrichten - DSB // ID 9939