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Matthias Berndt wird 60 - wir gratulieren!

1. April 2022

Matthias Berndt 2012 in Berlin am Brett

Ein ehemaliger Schachfunktionär aber noch weit mehr ein IT-Fachmann wird heute 60 Jahre alt. Matthias Berndt heißt der Jubilar, der als der fleißige Mann im Hintergrund viele DSB-Internetprojekte der letzten 30 Jahre erstellt und betreut hat: Ohne ihn hätten die DSB-Homepage, die Deutsche Schach-Amateurmeisterschaft (DSAM) und die Deutsche Schach-Online-Liga (DSOL) nicht oder erst sehr viel später umgesetzt werden können.

Matthias Berndt wurde 1962 in Köthen (Sachsen-Anhalt) geboren. In Magdeburg studierte er an der Technischen Universität "Otto von Guericke" von 1980 bis 1985 Maschinenbau und machte seinen Diplom-Ingenieur. Zeitgleich spielte er beim Uni-Klub HSG TU Magdeburg Schach. Er brachte es zu einer ansehnlichen Spielstärke und qualifizierte sich 1989 sogar für das Vorturnier zur DDR-Meisterschaft. Seinem Magdeburger Klub, der sich inzwischen USC (Universitätssportclub) nannte, blieb er bis 1994 treu.

In den Jahren nach der Wende wurde er auch als Schachfunktionär aktiv. Von 1991 bis 1994 war er Wertungsreferent und eineinhalb Jahre Referent für die Mitgliederverwaltung im Landesschachverband Sachsen-Anhalt. Als Landesreferent für die Wertungszahlen gehörte er auch der Wertungskommission des DSB an. 1993 wurde er zum Stellvertreter von Karl-Heinz Glenz gewählt und 1994 - nach Glenz' krankheitsbedingten Rücktritt nach 20 Jahren - Vorsitzender der Wertungskommission. Fast gleichzeitig übernahm Berndt im DSB das Amt des Referenten für Datenverarbeitung, wie die Mitgliederverwaltung korrekt heißt. Die Doppelfunktion wird seit 1991 bis auf Kreisebene hinunter empfohlen, weil sowohl der Wertungs- als auch der Datenverarbeitungssektor eine große Schnittmenge haben.
Bis 1997 blieb Berndt Referent auf höchster Ebene, bevor ihn der Brandenburger David Schmidt ablöste.

War der März 1996 der Startschuß für das erste DSB-Internetangebot?

Beruflich und privat hatte Matthias Berndt ab 1994 im hessischen Fulda Fuß gefasst. Hier arbeitet er seitdem als IT-Manager. Seine im Laufe der Jahre angeeigneten Fachkenntnisse in der Computerbranche, machten ihn etwa 1995/96 zu einem Pionier des langsam immer populäreren Internets. Die DWZ waren damals schon beliebt bei den Schachspielern und die schnelle Information über Veränderungen derselben sehr wichtig. Berndt war einer der Ersten in Deutschland, der Wertungszahlen im Internet veröffentlichte - damals zuerst beim Onlinedienstanbieter CompuServe (siehe Bildschirmfoto). Daraus entstand in den nächsten ein, zwei Jahren ein noch viel größeres Projekt - die erste Website des Deutschen Schachbundes.

Die Metamorphose von der Internetseite über Wertungszahlen zu einer Internetseite eines Verbandes war damals durchaus nicht unüblich. Einige Landesverbände folgten wenig später und brachten so ihr Angebot ins Internet. Eine erfolgreiche Idee wurde kopiert.

Neue Projekte: DSAM und DSOL

1997 gab Berndt die inhaltliche Verwaltung der DSB-Internetseiten an den Hamburger Wilhelm Graffenberger weiter. Auch seine Tätigkeiten als Referent für Wertungen und Datenverarbeitung legte er nieder. So ganz von der Bühne verschwand er allerdings nicht. Seine Kenntnisse bei der Erstellung und Programmierung von Internetseiten waren weiter gefragt. In Vorbereitung des 125-jährigen Geburtstags des DSB entstand 2001 die Idee zu einer Deutschen Schach-Amateurmeisterschaft (DSAM). Berndt war als quasi immer noch Internetbeauftragter des DSB mit im Team. Er übernahm die Programmierung der für die dynamische Abwicklung der Anmeldungen und Ergebnisdarstellung nötigen Skripte und formte drumherum noch eine informative Website. Mittlerweile hat Frank Jäger die Betreuung der DSAM-Website übernommen.

Sein letztes Projekt für den DSB war die Website für die Deutsche Schach-Online-Liga. Zuvor hatte er bereits den einst von Michael Voß (Hamburg) programmierten DSB-Ergebnisdienst rundumerneuert und in eine Datenbank gesteckt. Damit schaffte er auch gleich die Voraussetzungen für die DSOL, die von der Struktur dem Ergebnisdienst ähnelt. Neu hinzu kamen praktisch nur noch Funktionen für die Kommunikation mit dem ChessBase-Server.

DSB-, DSAM- und DSOL-Website sowie der DSB-Ergebnisdienst waren nicht die einzigen Internetprojekte in der Arbeit von Matthias Berndt. Auch die Website vom 2008 aufgelegten Deutschlandcup erstellte er. Und wahrscheinlich haben wir noch viele andere Sachen vergessen. Zurecht erhielt er 2019 für seine Verdienste die Goldene Ehrennadel des Deutschen Schachbundes.

Alles Gute zum Geburtstag, Matthias Berndt!

// Archiv: DSB-Nachrichten - DSB // ID 24169

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