23. Dezember 2015
Beim Qatar Masters sind sie dabei, die Weltklassespieler, die sonst in geschlossenen Turnieren ihre Kräfte messen, treten nun mit Amateuren, mit den normal Sterblichen, in den Wettstreit um viel Geld und Prestige!
Mit dabei ist unter anderem der aktuelle Weltmeister Magnus Carlsen, einer seiner schärfsten Konkurrenten Anish Giri und ein ehemaliger Weltmeister Wladimir Kramnik. Sie werden verfolgt und umgeben von vielen weiteren starken Großmeistern, wie zum Beispiel der stärksten Frau der Welt Hou Yifan.
Aber auch Deutsche, an der Zahl 6, haben sich unter die Teilnehmer gemischt, um wichtige Erfahrung, Elopunkte und vielleicht eine Norm zu sammeln. Neu-Student GM Matthias Blübaum ist dabei der stärkste deutsche Vertreter in Katar. Mit Rasmus Svane gesellt sich ein weiterer Schachprinz zu der deutschen Gruppe. Damit aber noch nicht genug an deutschem Schachtalent, der erst vor Kurzem zum Großmeister ernannte Jan Christian Schröder ist auch mit von der Partie, genau wie der Weltmeister der Altersklasse U16 Roven Vogel. Die deutsche Fraktion komplettieren GM Stefan Bromberger und IM Alexander Seyb.
Bisher sind drei Runden gespielt und bei 132 Spielern gibt es nur noch zwei mit einer weißen Weste. Der eine ist der bereits erwähnte Anish Giri, der andere der in Deutschland ebenfalls nicht unbekannte Li Chao b. Der sympathische Großmeister aus dem Reich der Mitte, geht für Schwäbisch Hall in der Bundesliga an den Start und ist als Open-Spezialist bekannt.
Die Deutschen tummeln sich zum größten Teil im Mittelfeld, doch ein mehr als positives Ergebnis gibt es zu vermelden. Denn Matthias hält, scheinbar mit Leichtigkeit, mit der absoluten Weltklasse mit. Nach einem Sieg in der ersten Runde (auch nicht selbstverständlich, fragen Sie mal Magnus Carlsen), bekam Matthias in Runde 2 Jewgenij Tomaschewskij vorgesetzt, dem er mit den schwarzen Steinen ein Remis abknöpfen konnte. Auch in Runde 3 wartete ein russischer Super-GM, diesmal in Gestalt von Dmitrij Jakowenko. Dieser musste für den halben Punkt sogar ganz schön strampeln, bis Matthias aus der Position der Stärke in die Punkteteilung einwilligte. In der vierten Runde wartet auf Matthias, als Belohnung, die lebende Legende Wassili Iwantschuk.
Rasmus, Stefan und Jan Christian, liegen bei 1,5 Punkten. Alle drei werden mit diesem Ergebnis, bei leichtem Elominus derzeit nicht zufrieden sein. Doch die Chance aus diesem Turnier noch einen vollen Erfolg zu machen ist allen noch locker gegeben.
Für Alexander läuft es, trotz einem halben Punkt weniger, besser. Denn er konnte eine der stärksten Frauen, die Georgierin Nana Dsagnidse (eine unglaublich starke Taktikerin) in Runde 2 schlagen!
Roven musste heute eine ärgerliche Niederlage gegen Anish Giri's Ehefrau, Sopiko Guramischwilli, hinnehmen. Er kämpfte bis zum Letzten und stellte der Georgierin zahlreiche Probleme. Doch Sopiko umschifft alle Fallen und blieb am Ende siegreich.
Wir drücken den deutschen Teilnehmern weiterhin die Daumen.
Jonathan Carlstedt
// Archiv: DSB-Nachrichten - DSB // ID 20604