7. Oktober 2012
Brest, Frankreich. Es ist inzwischen gute Tradition, dass sich schachspielende Soldaten und Zivilbedienstete aus den NATO-Staaten zur jährlichen NATO-Schachmeisterschaft treffen. Sie wird bereits seit 1989 mit immer wechselnden Austragungsorten durchgeführt. In diesem Jahr waren die NATO-Partner vom 1. bis 5. Oktober 2012 im französischen Brest zu Gast. Der Einladung folgten 80 Schachsportler aus 12 Nationen. Darüber hinaus ging ein sogenanntes NATO-Team an den Start, dem die jeweiligen Mannschaftsführer angehören.
Selbstverständlich war Deutschland mit von der Partie. Schließlich galt es, den im letzten Jahr an die Türkei verlorenen Titel des NATO-Schachmannschaftsmeisters zurückzuerobern. Nach äußerst spannendem Verlauf gelang es letztlich auch.
Gespielt wurde ein siebenrundiges Einzelturnier nach Schweizer System (Bedenkzeit: 40 Züge in zwei Stunden und 30 Minuten für den Rest der Partie), bei dem Spieler gleicher Nationalität nicht gegeneinander antreten dürfen. Die am Schluss erzielten Punkte der vier bestplazierten Schachsportler wurden zu einer Mannschaftswertung zusammengezogen.
Bis einschließlich der letzten Runde führte das stark aufspielende Team aus Polen die Nationenwertung an, dicht gefolgt von Deutschland, Dänemark und Frankreich. Erst in der letzten Runde konnten wir mannschaftspunktemäßig gleichziehen, wie im Übrigen auch Frankreich. Die Mannschaftsmitglieder bewerteten die noch laufenden Partien und rechneten die möglichen Mannschaftspunkte zusammen. Die Spannung im Turniersaal war deutlich zu spüren. Dann waren endlich alle Partien beendet und Deutschland, Polen und Frankreich punktgleich ins Ziel "gelaufen". Die Buchholzwertung musste entscheiden. Aber auch dort waren Deutschland und Polen noch auf gleicher Höhe. Erst die verfeinerte Buchholzwertung brachte dann die endgültige Entscheidung: Deutschland ist wieder NATO-Schachmannschaftsmeister! Sehr knapp, jedoch nicht unverdient.
In der Einzelwertung erreichte IM Lorenz Drabke mit 6 Punkten aus 7 Partien den zweiten Platz hinter dem punktgleichen Sieger. Alle Informationen zu Paarungen und Platzierungen sind auf der Internetseite www.natochess.com abrufbar.
Im kommenden Jahr wird Polen Ausrichter der 24. NATO-Schachmeisterschaft sein. Die Katholische Arbeitsgemeinschaft für Soldatenbetreuung e.V. als Unterstützer für den Schachsport in der Bundeswehr wird auch dann wieder versuchen, ein starkes Team zu entsenden.
Die Bundeswehrmannschaft:
Platz |
Mannschaft |
Punkte |
1 |
Deutschland |
19 |
2 |
Polen |
19 |
3 |
Frankreich |
19 |
4 |
Dänemark |
18,5 |
5 |
Türkei |
17,5 |
6 |
Belgien |
17 |
7 |
NATO – Team |
17 |
8 |
Großbritannien |
15 |
9 |
Vereinigte Staaten von Amerika |
15 |
10 |
Niederlande |
13,5 |
11 |
Litauen |
12 |
12 |
Ungarn |
11 |
13 |
Kanada |
9,5 |
Karl Koopmeiners
// Archiv: DSB-Nachrichten - DSB // ID 551