25. Oktober 2005
Zum Start der ersten Frauen-Bundesliga am 29.10. ein "lokalpatriotischer" Bericht aus der Brille Albrecht Beers, dem Ehrenvorsitzenden des Fördervereins Schach Gera e.V. und nationalen Schiedsrichter im DSB:
TSV Zeulenroda in der Schach-Bundesliga / 14 Schach-Großmeisterinnen in Aktion?
Gesine Espig, Diana Skibbe, Antje Fuchs und Marion Riemer zum sechsten Mal dabei
Wenn am Sonnabend (29.10.2005) um 14 Uhr im Seehotel in Zeulenroda die Bretter freigegeben und die Uhren in Gang gesetzt werden, beginnt die 15. Saison in der Schach-Bundesliga der Damen. Zwölf Vertretungen kämpfen in fünf Doppelrunden-Turnieren und in einem Einzelwettkampf gegen ihren Reisepartner um den Titel "Deutscher Frauen-Mannschaftsmeister 2006", um Platzierungen oder auch "nur" um den Klassenerhalt.
Am Start sind Titelverteidiger Ooser Schachclub 1930 Baden-Baden, Rodewischer Schachmiezen (Vizemeister), Hamburger Schachklub von 1830 (Vorjahresdritter) ,Universitätssportverein Halle (Vierter), Schachklub Großlehna (Fünfter), Karlsruher Schachfreunde 1853 (Sechster), Dresdner Sportclub 1898 (Siebenter), BSV Weißblau Allianz Leipzig (Achter) und Schachclub Rotation Berlin (Zehnter/für den vom Spielbetrieb abgemeldeten Neunten Schachklub Holsterhausen) sowie die drei Aufsteiger Schachverein 1947 Walldorf, TSV Zeulenroda und Torgelower Schachverein Greif.
Die Ausgangslage der zwölf Klubs bzw. Abteilungen vor Beginn der Meisterschaftskämpfe ist je nach Vereinsphilosophie aber auch "Kassenlage" sehr unterschiedlich.
Der TSV Zeulenroda, dessen Spielerinnen Gesine Espig, Diana Skibbe, Antje Fuchs und Marion Riemer schon in der Saison 1992/93 in der damaligen TSG Metall Gera zum ersten Mal in der Damen-Bundesliga spielten, bleibt sich selbst treu, verzichtete auch diesmal auf teuere Einkäufe von Großmeisterinnen und spielt mit derselben Mannschaft, die den Aufstieg erkämpft hat.
Gemeldet wurde als verbindliche Reihenfolge für die Besetzung der sechs Bretter je Wettkampf die Rangliste FIDE-Meisterin Gesine Espig (FIDE-Rating/ELO 2080), Diana Skibbe (2094), Corinna Lange (2065/Gastspielerin von ZSG GW Walterhausen), Antje Fuchs (2107), Dr. Kristina Uhlendorf (2074) und Hannelore Kube (1998/Gastspielerin von SSV Vimaria 91 Weimar) sowie Sonja Mpassy-Nzoumba (DWZ 1748), Marion Rie-mer (1715), Lisa Weise (1451), Kerstin Prütting (1598), Julia Wolfram (1591), Kerstin Scheubert (1581), Lisa Knolle (1334) und Heike Jeschkowski (1477).
Während es in einer Rangfolge nach FIDE-Rating (ELO-Punkten) mehrere Teams mit berechtigten Aussichten auf den Titel gibt, werden die Aufsteiger SAV Torgelow und TSV Zeulenroda als sichere Absteiger gehandelt. Das stört die Thüringerinnen aber wenig. In ihrer insgesamt sechsten Bundesliga-Saison - viermal unter TSG Metall bzw. OTG 1902 Gera und jetzt die zweite als TSV Zeulenroda - wollen sie gegen die "Großen" ordentliche Partien spielen und im direkten Vergleich mit Torgelow einen Sieg erkämpfen. Jeder weitere Mannschaftspunkt wäre sicher ein großer Erfolg.
Am Sonnabend ab 14 Uhr spielen Zeulenroda - Rodewisch und Walldorf - Dresden und am Sonntag ab 9 Uhr treffen Dresden - Zeulenroda sowie Rodewisch - Walldorf aufeinander. Sollten alle Teams ihre stärksten Spielerinnen aufbieten können, wären am Wochenende im Seehotel Zeulenroda 14 Schach-Großmeisterinnen in Aktion, unter ihnen auch die Erfurter WGM Elisabeth Pähtz, Weltmeisterin "U 18" von 2002.
Zuschauer sind herzlich willkommen!
Albrecht Beer
MEHR über den TSV Zeulenroda, Abteilung Schach:
http://www.zeunet.de/verbaende/tsv/sektionen/schach.htm
// Archiv: DSB-Nachrichten - DSB // ID 3941